Ein Kaninchen anzuschaffen, das geht ganz schnell. Einfach das flauschigste Tier aussuchen, einen Käfig und Futter dazu – fertig. Das denken sich viele, gerade vor Ostern. Falsch gedacht: Die possierlichen Mümmelmänner gelten als pflegeleichte Haustiere, sind es aber ganz und gar nicht. Zum einen sind Kaninchen nämlich keine Kuschel-, sondern Fluchttiere: „Sie lassen sich ungern streicheln oder hochheben“, sagt Gloria Gerstl-Hejduk von der Tierärztekammer. Sie wehren sich oft mit Kratzen und Beißen, sind als Spielgefährten für Kinder daher nicht geeignet.

Sippentiere

Zum anderen ist es mit einem Kaninchen nicht getan: Sie sind Sippentiere, leiden in Einzelhaltung und müssen stets in Gruppen (z. B. ein kastrierter Bock und zwei Weibchen) zusammenleben. „So ist es auch im Tierschutzgesetz verankert“, betont Gerstl-Hejduk.

Was die Haltung angeht, sind die Löffelmänner anspruchsvoll: Die handelsüblichen Käfige sind zu klein, artgerecht ist in Wahrheit nur das Leben in einem gegen Wind, Wetter und Raubtiere gesicherten Außengehege mit 6 bis 10 m2 Fläche für drei Kaninchen. Wohnungshaltung kommt nur dann infrage, wenn den Tieren ein eigenes Zimmer zur Verfügung steht, in dem sie permanent frei laufen können.