Frischer, knackiger Salat ist eine feine Sache. Das Zupfen, Waschen und Zerkleinern braucht aber Zeit: Viele greifen deshalb zu einem vorverpackten Salat aus dem Supermarkt. Fast alle Handelsketten und Diskonter führen derartige Produkte - vor allem Rucola, Vogerlsalat, aber auch andere Blattsalate und Spin sind ganzjährig erhältlich. Die Ware ist allerdings sensibel und verdirbt schnell. Der Verein für Konsumenteninformation wollte nun wissen: Wie ist es um die Hygiene der Produkte bestellt und sind Schadstoffe enthalten?

Im Labor wurden die Keimzahlen in den Salaten bestimmt und die Produkte auf bestimmte Schadstoffe untersucht (Chlorat, Perchlorat, Nitrat, diverse Pestizide). In einer Expertenverkostung wurden Aussehen, Geruch und Geschmack geprüft. Beim Einkauf im Geschäft haben die Tester die jeweils angegebene Temperatur am Kühlregal mit der Oberflächentemperatur des jeweiligen Produktes verglichen.

Das Ergebnis ist nicht gerade appetitanregend. Acht Salate wiesen teils deutlich erhöhte Keimzahlen auf, vor allem Schimmel und Hefen. Lediglich fünf Produkte schnitten mit gut ab, darunter drei Produkte von Hofer (Bio natura Bio-Babyspinat, Good Choice Vogerlsalat und ein Rucola), ein Salat von Billa (Simply good Rucola Salat) und einer von Eurospar (Spar Natur pur Bio-Vogerlsalat). Hier geht es zum gesamten, kostenpflichten Test.

Zehn Produkte waren sensorisch einwandfrei. Beim Produkt von Bio Organic waren bereits vereinzelt welke Blätter enthalten, beim Bio-Rucola von Spar Natur pur stellten die Gutachter einen leicht dumpfen Geruch fest. In beiden Fällen reichte es aber immerhin noch für ein „gut“ beim Prüfpunkt „Sensorik“.

Durchgefallen

Der „Junge Blattspinat“ von Spar und der „Baby Spinat“ von Simply good (Billa) fielen allerdings komplett durch. Den Gutachtern stach ein „grasiger“ und „gäriger“ Geruch in die Nase, das Aussehen der Blätter beschrieben sie als „matschig und faulig mit dunklen Verfärbungen“. Vor beiden Produkten grauste es den Experten so, dass sie Abstand von einer Verkostung nahmen.

Was die Konsumentenschützer raten

  • Produkte kontrollieren. Kaufen Sie keine Packungen, in denen sich welke oder verfärbte Blätter befinden, und meiden Sie auch Produkte, die noch am selben Tag ablaufen. Achten Sie auch auf die Kühlanzeige der Kühlregale, diese sollte die auf der Verpackung angegebene Kühltemperatur nicht überschreiten.

  • Auf Kühlung achten. Transportieren Sie den Salat möglichst rasch, ohne ihn zu zerdrücken, nach Hause und geben Sie ihn sofort in den Kühlschrank. Achten Sie darauf, dass die Verpackung nicht direkt an den Kühlakkus bzw. der Kühlschrankwand anliegt. So entstehen Gefrierschäden, die die Salate rasch verderben lassen.

  • Unbedingt waschen. Auch wenn auf der Verpackung angegeben ist, dass das Produkt bereits gewaschen wurde, sollten Sie den Salat unbedingt vor dem Verzehr nochmals gründlich waschen. Salat frisch vom Feld kann nicht keimfrei sein, außer es werden fragwürdige Mittel eingesetzt wie etwa chloriertes Wasser.

  • Rasch verzehren. Vorabgepackter Salat sollte grundsätzlich möglichst rasch verzehrt und geöffnete Packungen jedenfalls noch am selben Tag gegessen werden.