Was gilt jetzt für alle, die noch im Ausland sind und nicht wissen, wie sie noch nach Hause kommen?
BARBARA FORSTER:Es ist essenziell, dass sich die Leute auf der Website des Außenministeriums registrieren, vor allem, wenn sie irgendwo sind, wo es keine Möglichkeit mehr gibt, zurückzukommen. Es kam jetzt zum Beispiel die Anfrage, was man machen soll, wenn sich die Großmutter, die gerade im Ausland ist, da nicht auskennt. Meine Antwort ist: Die Einträge auf der Website sind wirklich leicht zu machen, das kann auch jemand anders für die Großmutter machen - man gibt einfach die Daten und eine Kontaktmöglichkeit vor Ort ein, also das Handy der Großmutter.

Was tun, wenn man noch im Ausland ist, aber selbst noch eine Rückreise organisieren kann, etwa in Deutschland?
Das Außenministerium muss sich im Moment natürlich auf die Leute konzentrieren, die nicht mehr selbstständig heimreisen können. Wer beispielsweise in Deutschland ist, muss sich also selbst um die Rückreise organisieren. Wenn in dieser Situation jemand sagt: „Ich fühle ich hier ohnehin nicht unwohl und mein gebuchter Rückflug würde in drei Tagen gehen und wurde bisher auch noch nicht annulliert“, kann er natürlich auch zuwarten. Solange man in einem Land ist, aus dem man noch in Österreich einreisen darf und es gibt einen Flug, ist es aus finanzieller Sicht besser, einfach den gebuchten Rückflug zu nehmen. Wer voreilig einen anderen Rückflug bucht, muss ihn selber bezahlen.

Was hat sich für jene geändert, die jetzt noch zu Hause sind, aber eine Reise in Österreich gebucht haben – nehmen wir an, das Gebiet steht nicht unter Quarantäne und das Hotel hat noch offen?
Mittlerweile darf man streng genommen nur mehr aus sehr triftigen Gründen das Haus verlassen. Die Anreise zum Urlaubsort wird kein solcher Grund sein. Man könnte also versuchen, mit einem Wegfall der Geschäftsgrundlagen zu argumentieren, weil man die Reise gar nicht antreten darf. In diesem Fall schuldet man keine Stornogebühr.

Was sind derzeit Ihre Ratschläge zu gebuchten Flügen?
Die Airlines annullieren jetzt immer mehr Flüge, dann bekommt man das Geld zurück. Bei Flügen in ein, zwei Wochen, die noch nicht gecancelt wurden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das noch passieren wird. Wer von sich aus storniert, verliert den Anspruch, das Geld zurückzubekommen.

Bei den Hotlines der Fluglinien kommt kaum noch jemand durch. Was raten Sie da?
Die Hotlines der Fluglinien sind natürlich heillos überlastet. Es gibt aber unglaublich viele Informationen auf den Websites der Unternehmen. Viele bieten unabhängig vom Reiseziel kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten an. Da steht dann: "Wenn Sie davon Gebrauch machen wollen, rufen Sie uns an." Aber bei der Hotline kommt man natürlich nie durch. Wir raten den Leuten, das Kontaktformular der Fluglinie auf der Website auszufüllen, und schriftlich mitzuteilen, dass man diese Kulanz-Umbuchung haben möchte, bereits versucht hat, anzurufen, aber nicht durchkam. Wichtig ist nur, dass man das VOR der Abflugzeitpunkt kund tut. In der jetzigen Situation wird man wahrscheinlich erst nach dem Abflugzeitpunkt eine Antwort bekommen, aber man kann dadurch beweisen, dass man rechtzeitig alles in seiner Macht stehende getan hat, um umzubuchen.

Mehr zum Thema