In Internet-Blogs wird bereits gespottet, in China würden jetzt Produkte geklont, bevor die Originale überhaupt vorgestellt worden seien. Bei der Hersteller-Firma Great Loong Brother wird die Sache ganz anders gesehen: "Wir verstehen das nicht", sagte eine Verantwortliche des Unternehmens, Huang Xiaofang, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Warum hat Apple das gleiche gemacht wie wir?"

Ihren Angaben zufolge wurde das Gerät mit dem Namen P88 bereits im August vergangenen Jahres auf den Markt gebracht und im September auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin präsentiert. Es ist zwar schwerer und dicker als das iPad; dafür hat es Great Loong Brother zufolge einen etwas größeren Bildschirm, einen schnelleren Prozessor, mehr Speicherplatz und - anders als das iPad - auch USB-Anschlüsse. Abstriche müssen die Verbraucher hingegen bei den Akkulaufzeiten machen: Den zehn Stunden, die das iPad verspricht, stehen beim P88 lediglich eineinhalb Stunden gegenüber.

Ein möglicher Streit um die Namensrechte beim iPad deutet sich inzwischen mit dem japanischen Elektronikkonzern Fujitsu an. Ein Fujitsu-Sprecher sagte am Freitag in Tokio, das Unternehmen verkaufe in den USA bereits seit 2002 Geräte mit dem Namen "iPad". Das Multimedia-Gerät werde im Einzelhandel genutzt, um Inventarlisten zu erstellen und andere Geschäftsvorgänge abzuwickeln. Im März 2003 sei beim US-Patentamt ein Antrag auf den Schutz der Namensrechte gestellt worden; über den Antrag sei aber noch nicht entschieden worden. Ob und wie Fujitsu gegen Appel vorgehen wolle sei noch nicht klar, sagte der Sprecher.