Maiwipferl, Zapfen, Nadeln, Alpen-Wacholder, Wilde Kirsche - Braumeister Axel Kiesbye bedient sich bei seinen Bierkollektionen ungewöhnlicher Zutaten. Vor acht Jahren startete er eine Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten. Er schlüpfte in die Rolle des Baumflüsterers - Tanne, Zirbe, Lärche, Schwarzkiefer und Fichte gaben seinem "Waldbier" ein würziges Aroma. Das aktuelle "Waldbier 2018 Edition Holzbirne" wurde jetzt in Wien präsentiert.

Blüten, Blätter, Kletzen und getoastetes Astholz der Holzbirne (Pyrus pyraster), der Urform aller Birnen, die auf einer Streuobstwiese im Bundesforste-Revier Wildalpen am Zusammenfluss von Lassing und Salza in der Steiermark gesammelt wurden. »Gleich vier Beimengungen in der richtigen Menge aufeinander so abzustimmen, dass es ein harmonisches Ganzes wird, war heuer sicherlich die größte Herausforderung für mich«, berichtet der Braumeister. Für die 300 Hektoliter Kreativbier hat er fünf Kilogramm Blätter und Blüten, ein Kilogramm Kletzen und fünfzehn Kilogramm getoastetes Holz in einem überdimensionalen Teesieb miteingebraut.

Im Backofen eines Freundes getoastet

Das Holz wurde von Kiesbye im Backofen eines befreundeten Wirtes bei 200 Grad selbst getoastet. In einem mehrstufigen Brauverfahren reifte das Waldbier über den Sommer langsam zum Jahrgang 2018 Holzbirne heran und ist ab sofort in limitierter Auflage erhältlich.

"Ich bin immer wieder erstaunt, was die Wälder für unser Bier so hergeben. Sie bergen unendlich viele kulinarische Schätze, an denen wir oft unwissend vorübergehen«, so Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager. »Mit unserem Waldbier möchten wir wertvolles Wissen über die Vielfalt der heimischen Natur vermitteln und den Wald als Quelle erlesener Genüsse zugänglich machen." Präsentiert wurde das Waldbier Jahrgang 2018 Holzbirne in The Garage im Hotel am Brillantengrund, das mehrgängige Waldbiermenü kreierten Christoph Fink und Christian Mezera von einundeinsdeluxe.

Präsentierten das Waldbier Holzbirne: Braumeister Axel Kiesbye und ÖBF-Vorstand Rudolf Freidhager
Präsentierten das Waldbier Holzbirne: Braumeister Axel Kiesbye und ÖBF-Vorstand Rudolf Freidhager © (c) Citronenrot

Die Waldbier-Aromen

Die obergärige Alehefe und die Blüten- und Fruchtbestandteile verleihen dem Bier seine blumig-fruchtigen Nuancen, die getoasteten Holzstücke Aromen nach Vanille, Kokos und Whisky; sie geben dem Bier eine intensive Kupferfarbe. Das naturbelassene und unfiltrierte Kreativbier, das durch eine sehr lange kalte Lagerung geklärt wurde, kann über mehrere Jahre im Keller reifen. Eingebraut wurde im Juni in der Kiesbye Naturbrauerei in Obertrum bei Salzburg.

Mehr zum Kreativbier und seinem Schaffer: www.waldbier.com

Blumig-fruchtig: das Waldbier Holzbirne
Blumig-fruchtig: das Waldbier Holzbirne © (c) Citronenrot