Beginnen wir mit einer Klarstellung: Auch wenn die Kurzform „Deo“ im Alltagswortschatz für alles verwendet wird, was in die Achsel gerollt wird: Die in Verruf geratenen Aluminiumsalze sind nur in Antitranspiranten enthalten - diese hemmen die Schweißbildung. Deodorants im Gegensatz bekämpfen lediglich jene Bakterien, die für den unangenehmen Geruch verantwortlich sind - enthalten aber kein Aluminium. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich aber der Blick auf die Inhaltsstoffe.

Nun zur Frage: Wie hängen Alu-Salze und Brustkrebs zusammen? „Es gibt in der Forschung einige plausible Hinweise darauf, dass Aluminium in Zusammenhang mit Brustkrebs stehen könnte“, sagt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (MedUni Wien).

Zunächst aber müsse man festhalten, dass es viele Faktoren gibt, die das Brustkrebs-Risiko beeinflussen: familiäre Vorbelastung, Übergewicht, Rauchen, der Lebensstil, hormonelle Faktoren - und zu alledem auch noch Aluminium.

Anatomische Nähe

Der Verdacht entstand, da der Aluminiumgehalt im Brustgewebe von krebskranken Frauen höher war als bei gesunden Frauen. Als Erklärung wurden die Alu-Salze in den Antitranspiranten angenommen, schließlich besteht die anatomische Nähe zwischen Achsel und Brust. Und: Im Labor wurde auch gezeigt, dass Aluminium dazu führt, dass Krebszellen ins Gewebe vordringen und somit „aggressiver“ werden. „Die Frage, ob Aluminium ursächlich für die Entwicklung von Brustkrebs verantwortlich ist, ist noch nicht geklärt“, sagt Hutter.

Doch als Arzt rät er: „Verwenden Sie ein Produkt ohne Aluminiumsalze.“ Schließlich gebe es Alternativen am Markt und Brustkrebs sei eine schwerwiegende Erkrankung. Zumindest sollte man Antitranspirante nicht auf frisch rasierte Haut auftragen - denn dadurch wird mehr Aluminium aufgenommen.

Diese Information ist auch für Männer relevant: Denn auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Durch Antitranspiranten kann die tolerable Aufnahmemenge für „Alu“ deutlich überschritten werden.