Es könnte so schön sein: Ein warmer Tag im Garten, Freunde zu Besuch und der Griller brutzelt – wären da nicht diese ungebetenen Gäste im gelb-schwarzen Kleid. „Wespen sind zwar Vegetarier, sammeln aber Fleisch für ihre Larven, weshalb sie unsere gedeckten Tische aufsuchen und aufdringlich sind“, erklärt der Biologe Wolfgang Hemmer vom Floridsdorfer Allergiezentrum.

Zwar haben die starken Temperaturschwankungen am Anfang des Jahres dazu geführt, dass die Wespen beim Aufbau ihrer Kolonien noch in Verzug sind – ein Aufatmen sei aber nicht angesagt, denn die Wespen holen bereits auf, sagt der Biologe.

Lebensbedrohlich

Für mehr als 200.000 Österreicher, die auf das Gift der Insekten allergisch reagieren, sind die geflügelten Besucher aber mehr als nur lästig: Ein Stich von Wespe oder Biene kann für sie zu einer lebensbedrohlichen Reaktion führen. „75 Prozent der Insektengift-Allergiker reagieren auf Wespenstiche, 25 Prozent auf Bienen“, erklärt Allergologe Gunter Sturm von der Uni-Hautklinik Graz.

Doch wann sollte man sein Allergierisiko testen lassen? „Bei einem Stich kann es zu einer Schwellung und zu einem Hautausschlag kommen – das ist aber noch kein Grund zur Panik, sondern eine normale Reaktion des Körpers auf das Gift“, erklärt Allergologe Wolfram Hötzenecker vom Uniklinikum Linz. Bedrohlich werde es, wenn die Reaktion den ganzen Körper erfasst und es zu Schwellungen im Gesicht oder Hals, Kribbeln an den Innenflächen von Händen und Füßen, Übelkeit, Atemnot oder Schwindel komme.

Eine solche „systemische Reaktion“ könne sich binnen Minuten auf das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege auswirken – „der Verlauf ist nicht vorhersehbar“, sagt Hötzenecker.

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