Worüber sollten sich Patienten vor der Operation im Klaren sein?

„Durch die Operation verändern sich der Körper, die Verdauung und der ganze Stoffwechsel“, sagt Andreas Puntschart von der Med Uni Graz. Für die Operation infrage kommen Patienten, die alle anderen konservativen Möglichkeiten, um abzunehmen, ausgeschöpft haben. Studien zeigen, dass es nur zwei Prozent der krankhaft Übergewichtigen schaffen, durch eine Ernährungsumstellung dauerhaft Gewicht zu verlieren. „Ab einem gewissen Body-Mass-Index gibt es leider keine medizinische Alternative“, sagt Puntschart.

Auch müsse Patienten bewusst sein, dass sie ihr Leben lang regelmäßig zu Kontrollen zum Arzt müssen. Daher wird vor jeder Operation ein psychologisches Gespräch geführt, um festzustellen, ob sich Patienten mit den Konsequenzen auseinandergesetzt haben, sagt Reinhard Mittermair vom Klinikum Klagenfurt. „Viele Patienten leiden an einer Esssucht. Um eine Suchtverlagerung zu verhindern, ist auch die Nachsorge nach der Operation wichtig.“

Welche Operationsmethode ist heute die gängigste?

Es gibt zwei mögliche Arten von Operationstechniken: Einerseits den Magenbypass, andererseits den Schlauchmagen (siehe unten). „Der Schlauchmagen ist der für den Chirurgen einfachere Eingriff, deshalb ist er international sehr verbreitet“, sagt Mittermair. In Österreich sei aber der Magenbypass die bevorzugte Variante - prinzipiell gilt: „Man muss individuell entscheiden, was für den Patienten besser geeignet ist“, sagt Puntschart. Nach dem Eingriff müssen sich Patienten auf etwa zwei bis vier Wochen Krankenstand einstellen, sagt Puntschart: „Es dauert, bis man die Essensumstellung in den Alltag integriert hat.“

Wie essen Betroffene nach der Operation?

Kleine Portionen, gründliches Kauen und getrenntes Essen und Trinken sind die Voraussetzung, sonst kann es schnell zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Isst man zu süß und zu fettig, kann es zum Dumping und einer Unterzuckerung kommen, die sich durch Schwindel, Zittern und Herzrasen zeigt. Auch Nahrungsergänzungsmittel (Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente) können zu lebenslangen Begleitern werden.