Sport kann eine Demenz-Erkrankung laut einer Studie nicht aufhalten. Die Krankheit schreite bei regelmäßigem Training nicht langsamer voran, schrieben britische Wissenschaftler im Fachmagazin "British Medical Journal".

Die Forscher fanden heraus, dass das Training zwar die körperliche Fitness von Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz steigert, die Erkrankung selbst aber nicht aufhalten kann. Die Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten werde "nicht verlangsamt".

Aber Risiko senken

Es gilt als sicher, dass Sport das Risiko senkt, an Alzheimer oder anderen Formen von Demenz zu erkranken. Bisher war aber umstrittenen, ob körperliche Bewegung auch das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann.

An der neuen Studie nahmen 494 Demenz-Patienten aus England teil. 329 machten bei einem Trainingsprogramm mit: Sie nahmen vier Monate lang zweimal die Woche an 60- bis 90-minütigen Kursen in einem Fitnessstudio teil und sollten darüber hinaus jede Woche noch eine Stunde zu Hause trainieren.

Der Experte Brendon Stubbs vom Institut für Psychiatrie am King's College in London erklärte, für die Behandlung von Alzheimer-Patienten seien die Ergebnisse der Studie trotzdem "enorm wichtig". Vorangegangene kleinere Studien hätten ergeben, dass Sport die Symptome verhindern oder verbessern könne. Nun sei klar, dass die Suche nach "effektiven Lebensstil-Interventionen", die den kognitiven Verfall aufhalten könnten, fortgesetzt werden müsse.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit rund 50 Millionen Menschen an Demenz. Ungefähr zwei Drittel von ihnen haben Alzheimer. Jedes Jahr bekommen rund zehn Millionen Menschen die Diagnose Demenz.