Ich kenne mich nicht mehr aus: Nachdem mir wegen einer fast verschlossenen Arterie ein Stent eingesetzt wurde, sagte mein behandelnder Arzt, dass ich dringend meinen Cholesterinspiegel senken muss.

Zuerst hieß es, ich müsste unter 160 beim LDL-Wert kommen, was mir durch Medikamente (Statine) auch gelang. Nun höre ich von einem Internisten, dass mein Wert noch immer zu hoch sei und ich sogar unter 100 kommen müsse. Wegen meines Übergewichts wäre ich ein Risikopatient. Das bedeutet noch mehr Medikamente! Muss das wirklich sein? Schließlich haben die Tabletten ja auch Nebenwirkungen. Was meinen Sie?

(Hans M.)

Hausarzt Herbert Ederer
Hausarzt Herbert Ederer © kk

Herbert Ederer antwortet: Die Datenlage zur Behandlung von Hochrisikopatienten spricht klar für eine Cholesterinsenkung nach dem Prinzip: „Je niedriger (das LDL-Cholesterin), desto besser (die Prognose)“. Der anzustrebende Zielwert liegt bei einem LDL-Cholesterin unter 70 mg/dl.

Dabei müssen nicht zwangsläufig mehr Medikamente eingenommen werden, weil die Wirkstärke und auch die Verträglichkeit innerhalb der sogenannten Cholesterinsenker (Statine und anderer Wirkgruppen) sehr unterschiedlich sind. Sollten Sie ein Statin schon bisher eingenommen und vertragen haben, dann sollten Sie den Zielwert

Zugleich sollten die Vorsorgebemühungen aber nicht nur auf einzelne Medikamente beschränkt sein, sondern umfassender betrachtet werden. Die größte Wirkung erzielen Sie, wenn Sie „an möglichst vielen Schrauben drehen“, die Sie selbst in der Hand haben: Machen Sie regelmäßig Bewegung, ernähren Sie sich cholesterinarm (nahezu vegetarisch, denn nur tierische Fette haben Cholesterin), bleiben (oder werden) Sie Nichtraucher und sorgen Sie für Blutdruckwerte unter 135/85mm Hg.