Können wir Krebs heilen? Nicht immer, aber immer
öfter. Die Medizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Aber sie hat auch ihre Grenzen. Es gibt keine Garantie auf Heilung, daher ist Vorsorge von immenser Bedeutung.

Auf was kommt es an? Je früher eine Krankheit ­erkannt wird, desto größer ist die Heilungschance. Deswegen ist die Früherkennung auch so wichtig. Es liegt aber an den Menschen, Gesundheitsvorsorge- und Früherkennungsprogramme zu nutzen.

Respektiert die Medizin die Menschen? Den Respekt vor den Wünschen und Bedürfnissen der kranken Menschen
halte ich für sehr wichtig.

Zeigen auch Ärztinnen und Ärzte Gefühle?
Mitgefühl und Verständnis sind Grundpfeiler für das Vertrauen zwischen Arzt und Patient. Um klar entscheiden und wirkungsvoll helfen zu können, ist aber auch das Aufrechterhalten einer gewissen professionellen Distanz nötig.

In welchen Fällen kann die Medizin nicht helfen? Das kann man nicht verallgemeinern. Die Medizin kann natürlich nicht immer heilen, aber sie kann fast immer helfen. Sie kann Schmerzen und Leiden lindern, aber sie kann den Verlauf einer Krankheit nicht immer stoppen.

Nehmen Ärztinnen und Ärzte die Patientinnen und Patienten ernst? Einfache Antwort: Ja. Aber sehr kranke Menschen sind auch immer in einer Ausnahmesituation. Sie sind besonders sensibel. Da sind Missverständnisse nie auszuschließen.

Ordnen Ärztinnen und Ärzte Therapien gegen den Willen der Patientinnen und Patienten an? Das dürfen sie gar nicht. Wir erleben aber immer öfter, dass Krebspatienten wegen falscher Heilungsversprechen von Geschäftemachern wissenschaftlich gesicherte Therapien abbrechen. Das ist ein böses Spiel mit der Hoffnung.

Müssen Patientinnen und Patienten tun, was die Ärztinnen und Ärzte ­sagen? Solange Menschen entscheidungsfähig sind, liegen die Entscheidungen immer bei ihnen. Um auf Situationen, in denen keine Entscheidung mehr möglich ist, vorbereitet zu sein, hilft eine Patientenverfügung. Zum Beispiel auf der ­Behörden-Website www.oesterreich.gv.at gibt es gute Informationen dazu.