Die österreichische Ernährungspyramide empfiehlt: Man sollte nicht mehr als drei Portionen Fleisch pro Woche essen. Das Gros der Österreicher scheint von dieser Empfehlung noch nicht gehört zu haben - oder sie zu ignorieren. 78 Prozent der Österreicher essen zumindest einmal täglich Fleisch. Dadurch beläuft sich der Pro-Kopf-Verbrauch auf 65,5 Kilo Fleisch im Jahr - "23,4 Kilo pro Jahr sollten es sein", sagt Ernährungsexpertin Martina Steiner vom Gesundheitsfonds Steiermark.

Schlechte Fette

Seinem Körper tut man mit Fleisch in großen Mengen nichts Gutes: Fleisch enthält die schlechten Fette, die gesättigten Fettsäuren. Durch zu viel Fett wird Übergewicht begünstigt, gesättigte Fettsäuren wiederum führen zur gefürchteten Arterienverkalkung, die wiederum zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann.

Auch Krebs wird immer wieder mit dem Konsum von rotem Fleisch in Verbindung gebracht: Darm-, Magen-, Speiseröhren- und auch Nierenkrebs werden in Studien mit rotem Fleisch in Zusammenhang gebracht - "solche Studien sind aber mit Vorsicht zu betrachten", sagt Diätologin Martina Schmidt. Denn die Entstehung von Krebs sei so komplex, dass man nicht nur einen Faktor dafür verantwortlich machen könne.

Auf die Menge kommt es an

"Für den Fleischkonsum gilt: Auf die Menge kommt es an", sagt Sonja Lackner, Ernährungswissenschaftlerin an der MedUni Graz. Qualitativ hochwertiges, mageres Fleisch könne durchaus ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein.

Wer sich hingegen vegetarisch ernährt, hat viele gesundheitliche Vorteile (siehe rechts) - vor allem durch die größeren Mengen an Obst und Gemüse, die den Körper mit Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgen.

Menschen, die auf tierische Produkte verzichten wollen, haben es aber immer noch schwer, wie Expertin Steiner sagt: "Es muss mehr Angebote geben, die es leichter machen, weniger Fleisch und Wurst zu essen." So müsse man das Käseweckerl unter den Wurstsemmeln oft suchen, und neben einer Vielzahl von Fleischgerichten kommen die wenigen vegetarischen Gerichte auf Speisekarten auch noch unattraktiv daher.

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