Bernd Marl spricht aus seiner täglichen Praxis als Sportwissenschaftler und Trainer, wenn er sagt: „Leider haben heutzutage die meisten Menschen Probleme mit Wirbelsäule, Hüfte oder Schultern.“

Die Ursache dafür liegt in unserem Lebensstil – unser Alltag spielt sich vor allem im Sitzen ab. Der klassische Rundrücken der Schreibtischarbeiter, der verkürzte Hüftbeuger der Vielsitzer: Das sind nur einige der Folgen für unseren Körper. Die Muskulatur verkümmert, wenn man sie nicht benutzt, der ganze Körper wird immer unbeweglicher, wenn es an Bewegung mangelt. So der Ist-Zustand von vielen Menschen.

Die Muskulatur verkümmert

Ein zweites Problemfeld taucht dann auf, wenn Menschen aus dieser Unbeweglichkeit heraus mit Sport starten: „Dann kann es zu Überlastungen und Verletzungen kommen“, sagt Marl. Durch die verkümmerte Muskulatur kommt es zu Dysbalancen im Bewegungsapparat, durch die Verkürzungen im Muskel-Sehnen-Apparat sind gewisse Bewegungen nicht mehr möglich bzw. mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden.

Um aus der Unbeweglichkeit wieder in die Bewegung zu kommen, braucht es als ersten Schritt: die Mobilisierung. Was kompliziert klingt, bedeutet nur, den Bewegungsapparat wieder mobil zu machen. „Die Mobilisierung ist auch die Basis für jedes Krafttraining“, sagt Marl, „ohne Mobilität kein Krafttraining.“

Daher hat Bernd Marl für Sie, unsere Leser, ein Video mit Übungen zusammengestellt, das Ihnen erstens dabei helfen soll, ihren Körper wieder mobil zu machen, und zweitens, eine Morgenroutine für jeden Tag zu finden. „Baut man die Bewegung gleich in seine Routine am Morgen ein, ist es erledigt und es kann tagsüber nichts mehr dazwischenkommen, was einen vom Bewegungsprogramm abhält“, sagt Marl.

Routinen in den Alltag einbauen

Und hat man es erst einmal geschafft, die morgendlichen Übungen zur Gewohnheit zu machen, läuft die Routine so automatisch wie das tägliche Zähneputzen. „Bis man eine neue Gewohnheit in den Alltag integriert, dauert es meist zumindest 21 Tage, bei manchen geht es schneller, bei anderen dauert es länger“, sagt Marl. Jedenfalls sollte man sich vornehmen, die Übungen jeden Tag durchzuführen – und für sich selbst auch ein Warum zu definieren.

Das könnte zum Beispiel lauten: Ich sitze ohnehin den ganzen Tag, ich will meine Körperhaltung und Beweglichkeit verbessern und mich so vor Fehlhaltungen und Schmerzen schützen.