Wer Medikamente einnimmt oder kürzlich abgesetzt hat, sollte besser in den Beipackzettel schauen, bevor es in die Sonne geht. Denn manche Wirkstoffe können in Kombination mit Sonnenstrahlen eine lichtbedingte Hautreaktion auslösen. Ob und was genau passiert, wenn UV-A-Strahlen auf die Haut treffen, ist von mehreren Faktoren abhängig – von der Dosierung des Mittels, der enthaltenen Wirkstoffe sowie vom Hauttyp.
Welche Effekte sind möglich? Im Extremfall kann es zu Hautschädigungen kommen. Rötungen, Ödeme, Schuppung sowie eine Blasenbildung sind denkbar. Auch dauerhafte Hautverfärbungen sind möglich. Davon häufiger betroffen sind helle Hauttypen als dunkle.
Antibiotika und Kreislauf-Mittel
Solche Reaktionen zeigen sich oft am Hals, im Gesicht, an Armen und Händen. Sie können unter anderem bei der Einnahme bestimmter Antibiotika auftreten, aber auch bei Aknetherapeutika sowie bei entzündungshemmenden Salben, die man auf die Haut aufträgt. Auch Diclofenac und Ibuprofen stehen im Verdacht, in Verbindung mit Sonnenlicht Hautreaktionen auszulösen.
"Verursachen Medikamente oder Salben eine starke Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht, dann wird das bei der Abgabe in der Apotheke dazugesagt", erklärt Alexandra Fuchsbichler, Apothekerkammerpräsidentin der Steiermark. Neben den genannten Präparaten können auch Malaria-Medikamente, Chemotherapeutika und angstlösende Medikamente die Empfindlichkeit der Haut auf Sonneneinstrahlung erhöhen.
Hoher Lichtschutzfaktor
Was dann zu tun ist: Die direkte Sonneneinstrahlung vor allem während der Mittagszeit meiden und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (50+) verwenden, rät Fuchsbichler.
Allerdings sollte niemand auf die Idee kommen, Medikamente in Eigenregie abzusetzen.
Im Zweifel sollten Patienten, die Medikamente einnehmen müssen, aber ihren Arzt oder Apotheker nach möglichen Wechselwirkungen fragen, bevor sie ihre Haut der Sonne aussetzen. Denn einige Effekte können schon nach dem ersten Mal auftreten.