Dass die Herbstwelle da ist, ist nicht mehr zu leugnen, es ist aber gut möglich, dass sie in Kürze ihren Höhepunkt – oder ein Plateau – erreicht. Das ist die Conclusio in dem wöchentlichen Update der Modellrechner von TU Wien, MedUni Wien und Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). "Gemäß Prognose steigt der Belag auf Normalpflegestationen weiterhin an", schreibt das Prognose-Konsortium. Aber, innerhalb der Prognoseperiode, die bis 26. Oktober bemessen ist, könnte der Belag österreichweit einen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Auf den Intensivstationen hingegen sei mit einer leichten Zunahme zu rechnen. 

In Zahlen gegossen bedeutet das: "Im Bereich der Normalpflege wird österreichweit ein Belagsstand im Bereich von 2.359 bis 3.904 belegten Betten erwartet, mit einem Mittelwert von 3.034 Betten." Für die Lage in den Spitälern auch nicht unwesentlich sind die Ausfälle beim Personal durch Krankenstände, diese seien im Vergleich zur Vorwoche von etwa sechs Prozent auf sieben Prozent gestiegen.

Die Infektionsdynamik

In Bezug auf die Neuinfektionen orten die Prognoserechner leichte Entspannung: "Aktuell stagnieren die gemeldeten Neuinfektionen sowie auch die Sars-CoV-2-Virenfracht im Abwasser." Die Abflachung der Fallzahlen sei in allen Altersgruppen zu beobachten, besonders aber bei den Fünf- bis 14-Jährigen. Dies könne in einzelnen Bundesländern eine vorläufige Trendwende anzeigen.

Die Expertinnen und Experten geben aber zu bedenken, dass mit vollem Eintreten der saisonalen Wintereffekte der Infektionsdruck wieder steigen wird. Wie stark die Infektionszahlen mit den abnehmenden Temperaturen in die Höhe schnellen werden, lässt sich nicht abschätzen. Das Covid-Prognose-Konsortium verweist darauf, dass kein Datenmaterial zur vermuteten Dunkelziffer und zur abnehmenden Immunität in der Bevölkerung vorhanden ist.

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Prognose vom 11.10.2022