Der Hersteller Moderna hat bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Notfallzulassung für seinen Coronavirus-Impfstoff für Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahre beantragt. Das teilte das US-Unternehmen am Donnerstag mit. Bisher ist der Moderna-Impfstoff in den USA nur für Menschen über 18 Jahren zugelassen. Für kleine Kinder ist dort bisher kein Corona-Impfstoff erlaubt.

Bereits im März hatte Moderna mitgeteilt, dass sein Vakzin auch bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren sicher sei. Die zweimalige Gabe des Präparats rufe robuste Antikörper-Spiegel hervor und sei dabei gut verträglich, hatte das Unternehmen auf der Grundlage eigener Studien mitgeteilt.

Die vorgestellten Zwischenergebnisse beruhten auf Daten von insgesamt 6.700 Kindern. Diese erhielten im Abstand von 28 Tagen 25 Mikrogramm des Impfstoffs gespritzt - ein Viertel der für Erwachsene vorgesehenen Dosis - oder ein Placebo. Die Immunantwort fiel trotz der geringeren Dosis ebenso stark aus wie bei den Erwachsenen. Wieso Kinder auf das Coronavirus anders als Erwachsene reagieren, haben wir hier erklärt.

Ein Impfstoff gegen zwei Varianten

Zudem hat das Unternehmen mit seinem weiterentwickelten Corona-Impfstoff in einer Studie vielversprechende Ergebnisse erzielt. Das bivalente Booster-Vakzin, das sowohl auf die Beta-Variante wie auch auf das ursprüngliche Coronavirus abzielt, habe eine bessere Immunantwort gegen eine Reihe von Virusvarianten erzielt, teilte Moderna am Dienstag mit. Der Impfstoff habe höhere Antikörpertiter gegen die Omikron-Variante erzeugt als die bisherige normale Auffrischimpfung.

Bivalente Impfstoffe immunisieren gegen zwei Krankheitserreger oder zwei Erreger-Typen. Moderna plane aber nicht direkt, die Zulassung des bivalenten Impfstoffes, einschließlich der Beta-Variante, zu beantragen, erklärte Jacqueline Miller, eine führende Moderna-Wissenschaftlerin. Die Daten würden an die US-Gesundheitsbehörde FDA übermittelt, um die Grundlage für einen zukünftigen bivalenten Impfstoffkandidaten zu legen, der die Omikron-Variante als Ziel enthält.

Auch bivalenter Omikron-Impfstoff in Erprobung

An der Studie in den USA nahmen 300 Probanden teil. Moderna habe zudem damit begonnen, eine andere bivalente Impfung zu testen, die einen Omikron-spezifischen Impfstoff mit seinem Original kombiniert. Im zweiten Quartal sollen erste Daten dazu veröffentlicht werden. "Um für den Herbst gewappnet zu sein, mussten wir mit der Produktion auf Risiko beginnen", sagte Miller. "Unsere Überzeugung ist, dass das Bivalent, basierend auf den Daten, die wir bereits beobachtet haben, ... die beste Hoffnung auf einen längeren und dauerhafteren Schutz bietet."