Das Nationale Impfgremium (NIG) hat am Mittwoch ausdrücklich die Corona-Impfung für Schwangere empfohlen. In den aktualisierten Anwendungsempfehlungen des NIG hieß es: "Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen bei Schwangeren vor, diese ließen ausnahmslos keine Auffälligkeiten erkennen. Insbesondere zu mRNA-Impfstoffen wurden mittlerweile Daten publiziert, weshalb bei der Impfung von Schwangeren mRNA-Impfstoffe zu bevorzugen sind." In Österreich bzw. in der EU sind bislang zwei mRNA-Impfstoffe zugelassen: jener von Biontech/Pfizer und jener von Moderna. 

In den ebenfalls aktualisierten Empfehlungen zur Priorisierung des NIG werden Schwangere nun in der dritten Priorität ("erhöht") angeführt. "Schwangere, insbesondere im 2. und 3. Trimenon (Nutzen-Risiko-Evaluierung und Aufklärung!), sowie enge Haushaltskontakte von Schwangeren wegen des potenziell schweren Krankheitsverlaufes bei Schwangeren" sollten priorisiert werden, heißt es dort. In der dritten Priorität befinden sich unter anderem auch 70 bis 74 Jahre alte Menschen und Patienten mit durch Vorerkrankungen erhöhtem Risiko sowie deren Angehörige.

Risiko eines schweren Verlaufs ist größer

Ein schwerer Verlauf ist bei schwangeren Frauen etwas häufiger als bei anderen Frauen im gleichen Alter. Daten zeigen, dass das Risiko dafür in dieser Gruppe zwischen 3,6 und sieben Prozent liegt. Erkrankt eine schwangere Frau an Covid-19, ist die Frühgeburtenrate um das Dreifache höher, auch Kaiserschnitte werden häufiger registriert. Außerdem kann es zu einer schlechteren Versorgung der Plazenta und zu Bluthochdruck bei der Schwangeren kommen. 

In vielen US-Staaten etwa werden viele Schwangere aufgrund des erhöhten Risikos in Bezug auf Covid-19 bevorzugt geimpft. Aus diesem Grund gibt es auch schon Daten aus den USA. Einer Studie zufolge etwa geben schwangere Frauen nach einer Corona-Impfung Antikörper an ihr Baby weiter. Biontech/Pfizer hat aktuell eine Studie mit 4000 schwangeren Frauen laufen, die speziell die Wirkung des Vakzins auf diese Gruppe untersucht. 

Mehr zum Thema