Zwei Millionen Menschen in Österreich werden mit dem heutigen Sonntag zumindest die erste Teilimpfung gegen Corona bekommen haben. Kommende Woche wird die erste Lieferung der  vorgezogenen Biontech/Pfizer-Impfdosen erwartet, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprach in einer Aussendung von einem "Impfturbo". Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) appellierte einmal mehr an alle, "sich impfen zu lassen".

"Die Impfung ist unser wichtigster Verbündeter gegen das Coronavirus und die Pandemie", betonte Mückstein. Je mehr Menschen sich impfen ließen, desto eher werde sich die Lage auf den Intensivstationen entspannen und seien weitere kontrollierte Öffnungsschritte möglich.

Es sei "sehr erfreulich, dass es bereits vor Mai gelungen ist, zwei Millionen Menschen zu impfen", meinte Kanzler Kurz. "Die zusätzlichen Impfdosen, die jetzt kommen, werden dafür sorgen, dass wir unsere Ziele schneller als erwartet erreichen."

Rund fünf Monate nach dem Beginn der ersten Corona-Impfprogramme hat die Zahl der verabreichten Impfdosen die Marke von einer Milliarde überschritten. Laut einer auf offiziellen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Samstagabend weltweit gut 1,002 Milliarden Spritzen mit Corona-Impfstoff injiziert. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf die drei Länder USA, China und Indien.

Israel liegt in Führung

Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Israel in Führung, hier sind bereits knapp 60 Prozent der Menschen geimpft. Es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 51 Prozent der Bevölkerung, Großbritannien mit 49 Prozent und die USA mit 42 Prozent.

In der EU wurden bisher 128 Millionen Impfdosen verabreicht, die EU-weite Impfquote liegt bei 21 Prozent. Spitzenreiter in der EU ist Malta, wo 47 Prozent der Einwohner bereits geimpft sind, gefolgt von Ungarn mit 37 Prozent. In Österreich wurden bis einschließlich Freitag 2,761 Millionen Impfdosen verabreicht. Zwei Millionen Menschen oder rund 22,5 Prozent der Bevölkerung haben mit dem heutigen Sonntag zumindest eine Impfdosis erhalten.

Privileg der reichen Länder

Obwohl - vor allem dank der internationalen Covax-Initiative - inzwischen auch in den meisten armen Ländern Impfkampagnen begonnen haben, ist die Impfung bisher vor allem ein Privileg der reichen Länder. Die von der Weltbank als Länder mit hohem Einkommen definierten Staaten stellen gemeinsam 16 Prozent der Weltbevölkerung, haben aber 47 Prozent der Impfdosen verabreicht. In zwölf Ländern haben die Corona-Impfungen noch immer nicht begonnen.

Am verbreitetsten ist der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca, der besonders günstig und leicht einsetzbar ist. Er wurde in zwei Dritteln der 207 erfassten Staaten und Territorien verabreicht. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde in 44 Prozent der Länder eingesetzt.