1 Was ist eine Thrombose und wie entsteht sie?
Eine Thrombose ist eine Verklumpung von Blutanteilen, dieser „Klumpen“ wird als Thrombus bezeichnet. Diese können in unterschiedlichen Bereichen des Blutkreislaufsystems auftreten, die häufigste Form sind Beinvenenthrombosen. Seltener entstehen Thrombosen im Bauchbereich oder etwa im Gehirn (siehe linke Seite). Wenn sich diese Thromben von der Innenseite des Blutgefäßes lösen und in die Lunge gelangen, kann eine Lungenembolie entstehen.

2 Wie häufig tritt diese Erkrankung auf?
„Je 1000 Einwohner tritt pro Jahr rund ein Fall von Thrombose bzw. Lungenembolie auf“, sagt Thomas Gary, Leiter der Ambulanz der Klinischen Abteilung für Angiologie am LKH-Univ.-Klinikum Graz. Das sind in Österreich etwas mehr als 8000 Fälle pro Jahr. Die seltenen Sinusvenenthrombosen betrifft etwa eine Person unter 100.000.

3 Welche Risikofaktoren gibt es in Zusammenhang mit Thrombosen?
Allgemeine Ursachen für Thrombosen und folgende Lungenembolien sind laut Gary etwa Operationen, Krebserkrankungen, Immobilisation oder Schwangerschaft bzw. das Wochenbett nach der Geburt. Grundsätzlich ist Bewegungsmangel, etwa durch eine Hospitalisierung oder auch in Zusammenhang mit einem Gipsbein, ein Risikofaktor.

4 Auf welche Symptome ist im Hinblick auf eine Thrombose zu achten?
Beinschwellungen und starke Schmerzen in den Waden können Symptome für eine Thrombose sein, vor allem gepaart mit Risikosituationen wie etwa einer Operation, einer Schwangerschaft oder einem Gipsbein. Besteht ein Verdacht auf Thrombose, sollte man zuerst seinen Hausarzt aufsuchen, dieser kann durch eine Blutabnahme eine weitere Abklärung vornehmen und auch mögliche andere Erkrankungen erkennen bzw. ausschließen. „Erhärtet sich der Verdacht, wird eine Ultraschalluntersuchung Klarheit bringen“, erklärt Gary. Bei Lungenembolien bzw. selteneren Thrombosen, die im Bauch oder Hirn auftreten können, muss eine Computertomografie bzw. eine Magnetresonanz-Untersuchung veranlasst werden. Nach der Diagnose wird laut Gary meist eine blutverdünnende Therapie gegeben.

5 Soll man vor einer Covid-Schutzimpfung den Status der Blutgerinnung feststellen lassen?
„Nein, das macht eigentlich keinen Sinn“, sagt Gary. Gerade in Hinblick auf die seltenen Sinusvenenthrombosen würde ein Laborstatus vor der Impfung keinen Aufschluss geben.

6 Auf welche Symptome sollte man besonders nach einer Covid-Schutzimpfung achten?
Die üblichen Impfreaktionen sollten nach etwa 48 Stunden abgeklungen sein. Zu diesen zählen Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, aber auch Fieber. Achtsam sollte man sein, wenn die Impfreaktionen darüber hinaus andauern. Vorsicht ist auch geboten, wenn, nach einer Phase ohne Symptome, Beschwerden wie Atmennot, Kopfschmerzen oder Beinschwellungen auftreten. „Dieser zweite Effekt kann rund eineinhalb Wochen nach einer Impfung auftreten. Ist dies der Fall, sollte auf alle Fälle ein Arzt aufgesucht werden.“

7 Haben Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, ein höheres Thromboserisiko?
„In ganz seltenen Fällen ist die Pille der alleinige Risikofaktor“, sagt Gary. Zumeist handle es sich um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Etwa Übergewicht oder Rauchen können hier eine Rolle spielen.

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