Er ist die Nummer vier im Bunde der in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoffe: jener des US-Pharmakonzerns Janssen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat sich heute für die Zulassung des Johnson-&-Johnson-Vakzin ausgesprochen. Die formale Zulassung erfolgte durch die EU-Kommission.

Der Einmal-Impfstoff

Angesucht um die Zulassung hat Janssen Mitte Februar. Von dem Vakzin verspricht man sich vieles, denn es hat ein Alleinstellungsmerkmal: Der Impfstoff von Johnson & Johnson muss nur einmal verimpft werden. Die drei anderen in der EU zugelassenen Vakzine werden in zwei Dosen verabreicht: Biontech/Pfizer, Moderna sowie AstraZeneca. 

Was Johnson & Johnson für Österreich bedeutet

Diese Eigenschaft erleichtert die Logistik enorm, zusätzlich handelt es sich bei dem Präparat um einen Vektorimpfstoff, dieser kann bei normalen Kühlschranktemperaturen gelagert werden. Vorerst werden die Auswirkungen auf die Impfkampagne in Österreich gering sein. Mit der Lieferung der ersten Dosen ist frühestens Mitte April zu rechnen. Außerdem sind die bestellten 2,5 Millionen Einheiten des Vakzins schon im Impfplan enthalten. Mit der vollen Verfügbarkeit aller georderten Dosen rechnet man im Gesundheitsministerium bis Ende des Jahres. 

Am Dienstag wurde bekannt, dass Janssen, wie auch die anderen Impfstoffhersteller, mit Lieferengpässen zu kämpfen hat. Das Unternehmen erklärte, es habe Probleme, die geplante Auslieferung von 55 Millionen Impfstoffdosen im zweiten Quartal zu stemmen.

Johnson & Johnson: Die Wirksamkeit

Daten zufolge, die Ende Februar von der US-Arzneimittelbehörde FDA veröffentlicht wurden, verhinderte das Vakzin in einer großen klinischen Studie in den USA schwere Erkrankungen zu 85,9 Prozent. Und ebendiese zu verhindern, ist das Ziel der Impfstoffe in dieser Pandemie – je weniger Patienten in Spitälern behandelt werden müssen, desto weniger wird das Gesundheitssystem belastet. Zu leichten Verläufen wurden noch keine Daten publiziert. Bei Studien in Südafrika und Brasilien lag die Wirksamkeit gegen schwere Verläufe bei 81,7 bzw. 87,6 Prozent. Damit scheint der Impfstoff auch gegen die südafrikanische und die brasilianische Variante zu wirken.

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