100.000 Impfdosen des Vakzins von Biontech/Pfizer wurden zur Eindämmung der südafrikanische Variante dem Land Tirol zur Verfügung gestellt. Verimpft werden diese im Bezirk Schwaz, begleitet wird die Impfaktion durch eine Studie. Diese wird die Auswirkungen des Biontech/Pfizer-Impfstoffes auf die Ausbreitung bzw. die Eindämmung der Variante B.1.351 des Sars-CoV-2-Virus untersuchen. 

"Es wird auch wichtig sein zu untersuchen, inwieweit die Impfung in der Lage ist, schwere Verläufe zu verhindern", sagte Studienleiter Peter Willeit von der MedUni Innsbruck am Mittwoch im Zuge einer Pressekonferenz. Man gehe natürlich mit der Erwartung in die Studie, dass mit der Impfung ein starker Rückgang der Infektionszahlen einhergehe. Angelegt ist die Studie auf sechs Monate, vom Land Tirol sind Kosten von 400.000 Euro dafür vorgesehen. 

Das Studiendesign

Starten wird die Impfaktion am morgigen Donnerstag. Die Durchimpfung mit der ersten Dosis wird voraussichtlich fünf Tage andauern. 48.500 von rund 64.000 infrage kommenden Personen hatten sich bis Dienstag für die Impfung angemeldet, das sind 76 Prozent. "Die Impfaktion ist unabhängig von der Studie zu sehen", sagte Willeit. Das bedeutet, die Bewohnerinnen und Bewohner von Schwaz können sich impfen lassen, müssen aber nicht an der Studie teilnehmen. 

Das Studiendesign sei "in Rekordzeit aus dem Boden gestampft worden", sagte Wolfgang Fleischhacker, Rektor der MedUni Innsbruck. Auch internationale Experten wir Florian Krammer hätten ihre Expertise eingebracht. Sein Vorschlag des "Draufimpfens", also der Kombination zweier unterschiedlicher Vakzine, wird aber in dieser Studie noch nicht untersucht. "Wir gehen nach der Empfehlung des Impfgremiums vor", sagte Franz Allerberger von der österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (Ages). Diese besagt, das Vakzin von Biontech/Pfizer in zwei Dosen mit dem Abstand von einigen Wochen zu verimpfen. 

Aktuelle Zahlen aus Tirol

Und so sieht die aktuelle Lage in Tirol aus: Die Anzahl der aktiv Positiven beträgt 1.401. Bei den Südafrika-Mutationsfällen gab es erneut einen Rückgang: Die Anzahl der aktiv positiven bestätigten Fälle und Verdachtsfälle auf die Südafrika-Variante sank um elf auf nunmehr 47.

Die meisten Fälle gab es aktuell im Bezirk Lienz mit 252, gefolgt vom Bezirk Kufstein mit 222. Der wegen der Südafrika-Mutation besonders im Fokus stehende Bezirk Schwaz lag mit 181 aktuell Infizierten hinter den Bezirken Innsbruck-Land (203) und Imst (194) nur mehr an fünfter Stelle. In der Landeshauptstadt Innsbruck gab es 133 positiv Getestete. In Tirol wurden bisher 608.527 PCR-Tests durchgeführt. Hingegen wurden in Niederösterreich sechs weitere Fälle gemeldet, die sich mit B.1.351 infiziert haben. 

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