Seit Dienstag, seit im medizinischen Fachjournal „The Lancet“ erstmals belastbare Erkenntnisse zum russischen Impfstoff Sputnik V, veröffentlicht wurden, ist die Aufregung recht groß. Demnach hat das Vakzin eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent, die Wissenschaftler sprachen von "Zwischen-Analysen" der wichtigen Testphase III unter rund 20.000 Freiwilligen - hier ist der Fachartikel zum Nachlesen.

In einer Phase, in welcher in der EU weniger Impfstoffe als geplant zur Verfügung stehen, sehen manche Sputnik V als Alternative. Das Vakzin ist aktuell in mehr als 15 Ländern zugelassen, darunter auch in Ungarn. Russland soll auch eine Zulassung in der EU bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) anstreben.

Keine europaweite Zulassung

In Österreich ist Sputnik V im Moment kein Thema, so Herwig Kollaritsch, Mitglied des nationalen Impfgremiums. „Nein, denn es gibt keine europaweite Zulassung.“ Gleiches gelte auch für andere Impfstoffe, etwa Sinopharm aus China. Natürlich könne jedes Land, wie etwa Ungarn, eine nationale Zulassung vergeben.

Herwig Kollaritsch
Herwig Kollaritsch © APA/Georg Hochmuth

In Österreich habe man sich aber im Fall der Covid-19-Impfstoffe entschieden, „aus Gründen der Arzneimittelsicherheit uns an die EMA zu halten. Und persönlich halte ich das für den einzig richtigen Weg.“ Grundsätzlich sei es für eine Zulassung egal, aus welchem Land ein Impfstoff komme. „Die Datenbasis und die Qualität der Studien ist ausschlaggebend.“

Daten stimmen positiv

Jene Daten, die am Dienstag zu Sputnik V veröffentlicht wurden, sieht Kollaritsch positiv. „Das ist eine Arbeit, die Hand und Fuß hat, auch die Zahl von 20.000 Teilnehmern der Phase-III-Studie ist absolut in Ordnung.“

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