Die Gesundheitsförderung wird immer wichtiger, um ein gutes Immunsystem gegen Krankheiten zu haben. Das ist zunächst unser Mikrobiom: Das Mikrobiom (Billionen von Mikroorganismen) lebt in Symbiose auf der Außen- und Innenfläche des menschlichen Organismus. Vor allem das Mikrobiom des Magen- und Darmkanals sowie der Lunge gewinnt an Bedeutung. Das Mikrobiom des menschlichen Organismus macht in Gewicht ein bis eineinhalb Kilogramm aus.

Beim gesunden Menschen besteht es aus vorwiegend guten Bakterien, zum Beispiel Milchsäurebakterien. Wird dieses Verhältnis verändert, bricht der Abwehrschild der Darmzellen zusammen. Es fehlen die guten Bakterien, welche an den Schleimhautzellen haften. Giftstoffe und schlechte Bakterien können in die Blutbahn eindringen. Dadurch reagiert das Immunsystem mit massivem Stress. Es kann sogar so weit kommen, dass das System überreagiert und sich gegen den eigenen Körper richtet.

Georg Lexer und Andrea Unterguggenberger
Georg Lexer und Andrea Unterguggenberger © kk

Stress macht krank

Ich glaube, dass Stressreaktionen im Allgemeinen (sogenannte Sympathikusreaktionen) mit eine Rolle spielen für viele unserer Probleme von heute. Währenddessen reduziert und kontrolliert der Gegenspieler vom Sympathikus, der Vagus bzw. Parasympathikus, Entzündungen. Er kann somit unser Immunsystem für echte Abwehrmaßnahmen in Schuss halten.

Ein gesundheitsfördernder Lebensstil zur Vermeidung von Krankheiten sollte immer die Stressreduktion beinhalten. Hier sind viele Bereiche gemeint, wie die Ernährung, die Bewegung und die seelische Gesundheit.

Zu viel tierisches Eiweiß

Die Ernährung: Zu viel Zucker (vor 100 Jahren waren es zwei Kilo pro Jahr pro Person, heute sind es fast 40 Kilo pro Jahr und Person) führt im Körper zu Insulinerhöhung. Dabei kommt es auch zu einer Erhöhung des insulinähnlichen Wachstumsfaktors, der eine entzündungsfördernde Wirkung hat und zu Stressreaktionen führt. Ein Zuviel an tierischen Eiweißen kann solche Reaktionen hervorrufen. Essen Sie weniger Zucker, Salz und schlechte Fette und reduzieren sie den Anteil an tierischem Eiweiß. Essen Sie mehr Produkte aus traditioneller biologischer Landwirtschaft. Setzen Sie auf pflanzliche Öle wie das Leinöl mit den hohen Omega-3-Werten, diese Fettsäure hat eine entzündungshemmende Wirkung. Viele Zivilisationskrankheiten, Fettsucht, Zucker-, Herz-, Kreislauferkrankungen, lassen sich durch eine gesunde Ernährung reduzieren.

Bewegung reduziert Stresslevel

Machen Sie Bewegung: Eine halbe Stunde täglich bzw. eine Stunde drei- bis viermal pro Woche, vor allem in heiler Natur, führt durch positive Beeinflussung des Parasympathikus zu einer Verbesserung des Immunsystems. Ein Marathonlauf hingegen führt zu Stressreaktionen im Körper.

Vergessen wir nicht die seelische Gesundheit: Durch Achtsamkeitsübungen, Atemübungen, Meditation und wertschätzende Begegnung werden chronische Stressreaktionen reduziert. Hier möchte ich gerne Mutter Teresa zitieren: „Gestern ist vorbei, morgen ist noch nicht da, uns bleibt das Jetzt, beginnen wir.“ Lebe im Jetzt. Dauernde Beschäftigung in der Vergangenheit führt zu depressiver Verstimmung, ewige Sorge um die Zukunft zu Angstreaktionen. Das Leben im Jetzt kann chronischen Stress reduzieren.

Gesunder Schlaf fördert Reparaturmechanismen im Körper und stärkt unser Immunsystem. Je mehr wir unseren chronischen Stress mit einem genussvollen gesundheitsfördernden Lebensstil reduzieren, desto besser werden wir mit Krankheiten zurechtkommen.

Zum Abschluss möchte ich noch den Chronobiologen und Mediziner Maximilian Moser zitieren: „Die moderne Medizin weiß sehr viel über Krankheiten, aber erstaunlich wenig über Gesundheit. Eine Spitzenmedizin der Zukunft wird sich vor allem mit Prävention beschäftigen, also mit der Erhaltung der menschlichen Gesundheit.“