Worauf ist zu achten, damit man den Mund-Nasen-Schutz richtig trägt?


"Wichtig ist beim Tragen jeglicher Schutzmasken der korrekte und dichte Sitz", sagt Haas. Deshalb haben MNS auch in den meisten Fällen im Bereich des Nasenabschlusses einen Draht eingearbeitet, so dass sich die Kontur der Nase diesem Metall anpassen kann und man einen dichten Abschluss mit der Maske erzielen kann. Außerdem muss der MNS ganz aufgefaltet werden und über das Kinn nach hinten und unten gezogen werden, sodass möglichst wenig Luft ungefiltert entweichen kann. Da man beim Anlegen der Maske im Gesicht hantiert, sollte man sich davor unbedingt die Hände waschen oder desinfizieren.

Wie nimmt man den Mund-Nasen-Schutz richtig ab?

Beim Ablegen der Maske gilt: Die Maske nur "von hinten" vom Kopf lösen, nicht vorne auf die kontaminierte Fläche greifen. Der MNS sollte erst abgenommen werden, wenn man sich unmittelbar danach die Hände waschen oder desinfizieren kann. Nach dem Ablegen der MNS so schnell wie möglich gründlich die Hände waschen. Der MNS sollte in einen verschlossenen Mistkübel entsorgt werden. Die Maske sollte nicht länger als drei bis vier Stunden getragen werden – wird sie feucht, schützt sie nicht.

Was sagen Experten zu dieser neuen Maßnahme?

"Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist, wenn man es als Teil eines Maßnahmen-Bündels sieht, sicherlich eine Maßnahme, die weiterhelfen kann, die Übertragungszahlen in unserem Land zu reduzieren", sagt Infektionsspezialist Bernhard Haas (Kages) im Podcast Corona Update der Kleinen Zeitung. Er unterstreicht aber eindringlich, dass die weiteren Maßnahmen durch das Tragen eines Mund-Nasenschutzes keinesfalls aufgehoben sind: Dazu zählt 1 bis 2 Meter Abstand zu anderen Menschen halten, regelmäßig für 20 bis 30 Sekunden die Hände mit Seife waschen, mit den Händen nicht ins Gesicht greifen. "Wenn alle Maßnahmen zusammen wirken, ist das sinnvoll", sagt Haas.

Wen schützt der Mund-Nasenschutz?

Der Mund-Nasenschutz, kurz MNS, bekannt als OP-Maske, funktioniert so: Er bedeckt Nase und Mund und wirkt als Tröpfchenbarriere. Er verhindert, dass bereits Infizierte ihre infektiösen Tröpfchen an die Umwelt abgeben und andere anstecken – sei das über direkte Tröpfcheninfektion, über Oberflächen oder Produkte, auf denen die Tröpfchen landen. Der MNS dient vor allem dem Fremdschutz, also dem Schutz der anderen vor den eigenen infektiösen Tröpfchen, die beim Sprechen, Niesen oder Husten abgegeben werden. Laut Studien kann der MNS 94 Prozent der Viren zurückhalten.

Sich mit der Maske zu sicher zu fühlen, sei aber trügerisch. Es gehe beim Tragen dieser Masken lediglich darum, "dass Tröpfchen nicht so weit geschleudert werden", sagt Angela Tichy, Projektleiterin für Medizin und Gesundheit beim Verein für Konsumenteninformation. Würde nur ein Einzelner eine Maske tragen, sei das "sinnlos", sagt auch Krankenhaushygieniker Alexander Blacky. Durch die Maßnahme werde allerdings "gemeinschaftlicher Schutz aufgebaut" - der Experte würde sogar eine Ausweitung der Maskenpflicht auf den öffentlichen Raum befürworten.

Kann der Mund-Nasenschutz mehrmals verwendet werden?

UPDATE: Grundsätzlich handle es sich bei diesen Masken um "Einwegprodukte", stellte Tichy fest. Auch andere Experten raten davon ab, den Mund-Nasenschutz (MNS) zu Hause zu trocknen oder wieder zu verwenden - zu groß sei das Risiko, dass man sich dabei an der verunreinigten Außenseite des MNS infiziert. Die Handhabe sieht vor, dass der MNS dann abgenommen und entsorgt wird, wenn man sich unmittelbar danach die Hände waschen oder desinfizieren kann. Entsorgung in einen Mülleimer mit Deckel.

Kann man den Mund und die Nase auch durch Schals oder Tücher bedecken?

Ja, das ist auch möglich, heißt es in der offiziellen Aussendung des Gesundheitsministeriums.

Ist eine Mund-Nasen-Bedeckung nur im Supermarkt notwendig, oder auch, wenn ich in die Apotheke, zum Fleischer oder zur Post gehe?

Laut der offiziellen Aussendung des Gesundheitsministeriums wird empfohlen, in allen Geschäftslokalen Mund und Nase zu bedecken. Eine Verpflichtung wird schrittweise eingeführt und beginnt mit einem ersten Schritt in den großen Supermärkten.

Sind selbst genähte MNS eine Alternative?

Auch diese sind gestattet. Diese sind zwar kein gleichwertiger Ersatz für zertifizierten MNS, können das Risiko für eine Tröpfcheninfektion aber ebenfalls reduzieren, da sie etwa 60 Prozent der virusgroßen Partikel filtern. Was hier zu beachten ist:

  • Das Schnittmuster muss einem selbst gut passen: Die Schnittzeichnung müsste man bei sich zuerst im Gesicht anlegen, ob es von der Größe stimmt. 
  • Das Material sollte ein dicht gewebter Baumwollstoff sein. 
  • Der selbst genähte Schutz wird schneller feucht als die feuchtigkeitsabweisenden zertifizierten MNS - sobald die Maske feucht wird, filtert sie nicht mehr ausreichend.
  • Nach dem Gebrauch kann die Stoffmaske gewaschen werden - bei 60 bis 65 Grad mit Vollwaschmittel.
  • Achtung: Wer die Utensilien für eine selbst genähte Schutzmaske nicht zu Hause hat, sollte jetzt nicht losziehen, um das alles zu besorgen - "das wäre völlig entgegen dem Sinn aller Maßnahmen", sagt Haas. In diesem Fall sollte man besser auf die angebotenen MNS im Supermarkt setzen.