Der ständige Blick aufs Smartphone kann mit der Zeit wehtun, und zwar vor allem im Nackenbereich. Das legt eine aktuelle deutsche Studie nahe. 2018 erfassten Forscher bei rund 100 Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 18 Jahren die tägliche Handynutzungsdauer und den Zustand ihrer Halswirbelsäule.

In einer Follow-up Studie 2019 stellte das Forscherteam nun fest, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Smartphone noch intensiver nutzten als vor einem Jahr. Zugleich zeigte sich eine leichte Zunahme der Beschwerden an der Halswirbelsäule auf Basis des „Neck Disability Index“ (NDI). Der Fragebogen bewertet Schmerzen und Probleme bei alltäglichen Aktivitäten aufgrund von Beschwerden an der Halswirbelsäule. Bereits 38 Prozent der untersuchten Schüler hatten einen NDI von über zehn Prozent.

27 Prozent schmerzt der Nacken

Durchschnittlich nutzten die Schülerinnen und Schüler das Smartphone 2,9 Stunden täglich, 16-Jährige sogar drei bis vier Stunden pro Tag. Bei 21 Prozent der Jugendlichen sahen die Forscher Anzeichen einer Abhängigkeit vom Smartphone. Nach längerer Nutzung des Handys klagten die Schülerinnen und Schüler insbesondere über Nackenschmerzen (durchschnittlich 27 Prozent), Kopfschmerzen (21 Prozent) sowie Augenschmerzen (zwölf Prozent).

„Besonders die jüngere Generation verbringt zunehmend mehr Zeit mit der Smartphone-Nutzung. Häufig wird das Handy jedoch in einer nach vorne übergeneigten Kopfhaltung verwendet, die für die Halswirbelsäule belastend ist und zu Nackenschmerzen führt: Man spricht hier vom ,Smartphone Neck‘ oder Handy-Nacken“, erklärt Waltraud Stromer, Vize-Präsidentin der Österreichischen Schmerzgesellschaft.

Um diesen Nackenschmerzen vorzubeugen, hilft es, weniger Zeit mit dem Handy zu verbringen, regelmäßige Pausen mit Lockerungsübungen zu machen und eine rücken- bzw. halswirbelfreundliche Grundhaltung einzunehmen. „Das bedeutet: Smartphone vors Gesicht und Display auf einer Höhe mit den Augen. Und: Lieber die Augen senken, als Kopf und Nacken zum Handy zu beugen“, sagt Stromer.