1. Ist Wasser aus Plastikflaschen ungesund?

Eine Wasserflasche aus Plastik, immer und immer wieder befüllt – da stellt sich die Frage: Welche Stoffe lösen sich aus dem Plastik? „Plastikflaschen sind nicht dafür gedacht, dass sie immer wieder befüllt werden“, sagt Michaela Knieli, Ernährungswissenschaftlerin bei der Umweltberatung.

Was vermieden werden sollte, ist, dass die Flasche sehr warm wird, weil sie im heißen Auto liegt oder in der Sonne steht. „Dabei können sich Katalysatoren aus dem Kunststoff lösen, die möglicherweise krebserregend sind“, sagt Knieli – die in Untersuchungen gemessenen Mengen lagen aber unter den Grenzwerten für eine Gesundheitsgefährdung.

Auch Mikroplastik könne sich bei der oftmaligen Benutzung aus den Plastikflaschen lösen – daher rät Knieli, für den mehrmaligen Gebrauch auf Falschen aus Glas oder Edelstahl zu setzen. Was man bei Plastikflaschen aber nicht zu befürchten hat: Weichmacher, die hormonell wirksam sind. „Weichmacher werden in PET-Flaschen nicht eingesetzt“, sagt Knieli.

2. Kann Leitungswasser schlecht werden?

„Leitungswasser ist in Österreich so streng kontrolliert und so keimarm, dass es ewig halten würde“, sagt Manuela Hatz, Diätologin an der FH Joanneum. Es gibt aber Einschränkungen: Wärme oder Verschmutzungen in Flaschen können dazu führen, dass Leitungswasser, das in Gläser oder Flaschen abgefüllt wurde, schneller verderben kann. „Keime fühlen sich bei Licht und Wärme am wohlsten“, sagt Hatz – und rät daher, abgefülltes Leitungswasser im Kühlschrank aufzubewahren.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man länger auf Urlaub ist und die Wasserleitungen nicht benützt werden: Legionellen können sich bilden! (Danke an User "Strand" für den Hinweis!)

3. Reicht es zu trinken, wenn ich Durst empfinde?

Nicht immer ist auf das Durstgefühl Verlass: Es wird oft zu wenig beachtet oder Menschen empfinden Durst weniger stark. „Besonders bei älteren Menschen kann das Durstempfinden so abgeschwächt sein, dass sie den Flüssigkeitsmangel nicht mehr wahrnehmen“, sagt Hatz. Auch kann sich ein Flüssigkeitsmangel durch andere Anzeichen äußern: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden und Schwindel bis hin zum Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit, zu Muskelkrämpfen oder Verwirrtheit. Daher gilt: Man sollte bereits trinken, bevor man Durst verspürt! Auch die Farbe des Urins kann aufschlussreich sein: „Je heller und durchsichtiger der Urin, umso besser ist die Wasserversorgung des Körpers“, sagt Hatz.


4. Wie viel muss ich trinken?

Die Empfehlung lautet: 1,5 Liter Wasser sollte man pro Tag trinken – bei körperlicher Anstrengung oder großer Hitze kann sich der tägliche Bedarf aber auf das drei- bis vierfache erhöhen, in extremen Situationen auf mehr als zehn Liter pro Tag. Hatz unterstreicht: „Da über den Schweiß auch Mineralstoffe verloren gehen, ist das alleinige Trinken von Wasser oft nicht ausreichend, um den Verlust auszugleichen.“ Daher sollte zum Beispiel selbst gemachten Sportgetränken eine Prise Salz hinzugefügt werden. Die Umweltberatung rät zu gespritztem Apfelsaft (Verhältnis 1:3), um die Mineralstoffspeicher wieder aufzufüllen.

5. Zählt Kaffee als Flüssigkeit?

„Ja, Kaffee kann auch als Flüssigkeit gezählt werden“, sagt Hatz – schränkt aber ein: „Aufgrund der anregenden Wirkung von Koffein auf Herz und Kreislauf ist er jedoch nicht unbedingt als Durstlöscher geeignet.“ Bei gesunden Erwachsenen spreche nichts gegen, drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag zu trinken. Das Glas Wasser zum Kaffee, das man üblicherweise in Cafés serviert bekommt, darf laut Hatz aber gerne zusätzlich getrunken werden!

6. Ist kalkhaltiges Wasser ungesund?

Kalkhaltiges oder hartes Wasser: Damit ist Leitungswasser gemeint, das einen hohen Gehalt an Kalzium- und Magnesium-Ionen hat. Im Haushalt hat das die unbeliebte Nebenwirkung, dass Haushaltsgeräte schneller verkalken – auf den menschlichen Körper hat es diese Wirkung aber nicht! „Seit Jahrzehnten halten sich hartnäckig Gerüchte, dass kalkhaltiges Wasser das Risiko für Gefäßverkalkung und Nierensteine erhöht“, weiß Hatz, „das stimmt jedoch nicht.“ Kalkhaltiges Wasser könne bedenkenlos getrunken werden, Studien deuten sogar daraufhin, dass es einen schützenden Effekt auf das Kreislaufsystem haben könnte. „Jedenfalls führt es dem Körper wertvolles Kalzium und Magnesium zu und schmeckt kalt getrunken auch noch frischer als weiches Wasser“, sagt Hatz.

7. Soll ich vor, zu oder nach dem Essen trinken?

Große Mengen auf einmal getrunken erzeugen ein Völlegefühl im Magen: Das kann man sich zunutze machen, wenn man abnehmen möchte. „Wer kalorienfreie Getränke wie Wasser oder ungesüßte Tees vor einer Mahlzeit trinkt, erzeugt ein Sättigungsgefühl und isst dadurch anschließend weniger“, sagt Hatz. Was jedenfalls ein Mythos ist: Die Annahme, man sollte zum Essen keine Flüssigkeiten zu sich nehmen, da dadurch die Magensäure verdünnt werde. „Das ist schlichtweg falsch!“, sagt Hatz.