"Lebensmittelsicherheit geht jeden an" sagt die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) und zeigt auf, dass 80 Prozent aller Krankheitsausbrüche durch Lebensmittel in Haushalten passieren. Das heißt: Es gibt Nachholbedarf bei der Hygiene in der eigenen Küche.

"Acht von zehn Krankheitsausbrüchen, die durch Lebensmittel verursacht werden, haben ihren Ursprung zuhause, nicht etwa in Restaurants oder bei Imbiss-Ständen", heißt es von der Ages.

Im Sommer vermehren sich gefährliche Keime in der Küche besonders gut. Wie lässt sich das verhindern? Und wo die lauern die meisten Keime?

Übeltäter: Salmonellen

Sie heißen Salmonellen, Campylobacter oder Rotaviren, lösen Magen-Darm-Erkrankungen aus und fühlen sich bei warmen Temperaturen an feuchten Plätzen besonders wohl. Gerade Küchen sind im Sommer gefährdet, zum Brutnest für diese Keime zu werden. Aber: Man kann sich schützen - mit der richtigen Küchenhygiene.

Auf rohem Fleisch findet man die oben genannten Bakterien - daher muss Fleisch ebenso wie rohe Eier besonders vorsichtig behandelt werden und darf nicht mit Lebensmitteln wie Salaten, die roh gegessen werden, in Berührung kommen. Schneidbretter müssen gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel gewaschen werden. Optimal wären unterschiedliche Bretter für Fleisch und Gemüse. Um die Bakterien abzutöten, muss Fleisch auf mindestens 70 Grad durcherhitzt werden - und das für mindestens zehn Minuten.

Ist Ihr Kühlschrank kalt genug?

  • Im Kühlschrank sollte es idealerweise unter 5 Grad haben - die Ages empfiehlt eine Temperatur zwischen 1 und 5 Grad. Das sollten Sie regelmäßig kontrollieren.
  • Reinigen Sie den Kühlschrank, entfernen Sie verdorbene Lebensmittel sofort - denn auch im Kühlschrank können sich Bakterien vermehren.

Lagern Sie Essensreste richtig!

  • Nicht immer kann man alles wegessen: Reste von Mahlzeiten sollten aber nicht stundenlang bei Zimmertemperatur herumstehen, sondern schnellstmöglich gekühlt gelagert werden. Die Ages rät: Gekochte Speisen in kleinere Portionen teilen und in ein kaltes Wasserbad stellen. Nach dem Abkühlen im Kühlschrank lagern. 
  • Beim Auftauen ist zu beachten: Eingefrorenes nie bei Zimmertemperatur auftauen! Stattdessen: Gefrorene Lebensmittel und Speisen in einer Schüssel oder einem anderen flüssigkeitsdichten und sauberen Behältnissen verschlossen im Kühlschrank auftauen lassen.

Lagern Sie Obst und Gemüse richtig!

  • Verschiedene Obst- und Gemüsesorten sollten getrennt voneinander gelagert werden, denn: Äpfel, Avocados, Birnen, Gurken und Paradeiser beschleunigen den Reifungsprozess von anderem Obst und Gemüse.
  • Obst und Gemüse aus der Plastikfolieauspacken, ansonsten kann sich Kondenswasser bilden, das die Keimbildung anregt und zur Schimmelbildung führen kann.

Halten Sie Hände und die Utensilien sauber!

  • Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig: vor der Zubereitung von Speisen, unmittelbar nach dem Kontakt mit Lebensmitteln, Tieren und Abfall sowie nach dem Toilettengang. Hände mit warmem Wasser und Seife waschen, dabei nicht die Fingerzwischenräume, die Daumen und den Bereich unter den Fingernägeln vergessen.
  • Auch rohes Obst und Gemüse muss vor dem Essen gründlich mit fließendem Trinkwasser gewaschen werden: und zwar für mindestens 30 Sekunden, wenn möglich kräftig reiben und warmes Wasser verwenden, sowie gegebenenfalls schälen.
  • Putzschwammerl sind ein ideales Medium für Keime: Daher sollten Schwämme nach jedem Gebrauch mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt und danach trocken gelagert werden. Einmal pro Woche sollten Schwämme und Tücher gewechselt werden. Geschirrtücher wöchentlich mit 60 Grad waschen.

Essen Sie nichts Verdorbenes!

  • Auf leicht verderblichen Waren wie rohem Fleisch oder Fisch wird ein Verbrauchsdatum angegeben: Bis dahin soll das Lebensmittel verbraucht werden, danach ist es nicht mehr sicher. Im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum gilt hier: keine Toleranz!
  • Anders ist das beim Mindesthaltbarkeistdatum (MHD): Mit dem MHD gibt der Hersteller jenes Datum an, bis zu dem das Produkt genauso aussieht, riecht und schmeckt wie zum Zeitpunkt, als es abgepackt wurde - um auf Nummer sicher zu gehen, werde dabei ein Puffer eingerechnet. Und somit ist das MHD kein Verfallsdatum und die meisten Lebensmittel sind noch lange darüber hinaus essbar.
  • Keine Toleranz bei Schimmel: Zeigt sich auf Gebäck oder Milchprodukten Schimmel, dann sollten diese entsorgt werden. Den Schimmel wegzuschneiden oder „abzulöffeln“ bringt nichts, da ein großer Teil des Schimmelpilzes unsichtbar ist und bereits das ganze Produkt durchzogen haben kann.
  • Der Wassertest für Eier: Legt man ein frisches Ei in kaltes Wasser, sinkt es auf den Boden ab und bleibt dort liegen. Etwas ältere Eier schweben im Wasser, es gilt, sie so bald wie möglich zu verbrauchen und dabei gut zu erhitzen. Verdorben sind Eier, die oben schwimmen.

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