Tägliche Aspirin-Einnahme verhindert bei Gesunden den Herzinfarkt? „Fake News“, stellen Kardiologen klar – und räumen auch mit weiteren Mythen rund um die Herzgesundheit auf.

Mythos: Das Herz braucht Nahrungsergänzungsmittel.

Eine enttäuschende Diagnose wurde Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln gestellt. Die Vitamine C, E und D bringen nichts, wenn es darum geht, Herzinfarkt und Herzerkrankungen zu verhindern. Vitamin E kann die gewünschte Wirkung gar ins Gegenteil verkehren. „Dieses Vitamin kann die Gesamtsterblichkeit steigern“, sagte Christoph Säly von der Inneren Medizin 1 Feldkirch.

Sälys Tipp für den Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln: „Gesunde Ernährung braucht keine Nahrungsergänzungsmittel.“ Auch Omega-3-Fettsäuren sind erst nach einem Herzinfarkt und in hoher Dosierung wirksam. „In diesem Fall kann das Risiko für einen neuerlichen Herzinfarkt um 25 Prozent gesenkt werden“, sagt Säly.

Mythos: Aspirin schützt vor Herzinfarkt.

„Die tägliche Tablette Aspirin bringt nichts für gesunde Menschen, auch dann nicht, wenn sie ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko haben“, sagt Dietmar Trenk vom Universitäts-Herzzentrum Freiburg. Die tägliche Aspirin-Einnahme als Herzinfarkt-Vorsorge kann sogar schädlich sein. „Aspirin erhöht das Risiko, Blutungen zu erleiden“, sagt Trenk.

Einen tatsächlichen Nutzen habe Aspirin nur nach einem erlittenen Herzinfarkt: Das Risiko eines weiteren Herzinfarktes oder Schlaganfalles lasse sich um 2,5 Prozent verringern.

Was wirklich wirkt

Was wirklich wirkt: Wer nicht raucht, Cholesterinwerte und Blutdruck im Griff hat, Übergewicht vermeidet, weil er sich gesund ernährt und sich regelmäßig (zumindest 150 Minuten pro Woche) bewegt, hat gute Chancen, keinen Herzinfarkt zu bekommen.