Sie sind im Jahreslauf die Ersten, die leiden: Für Menschen, die auf Hasel und Erle allergisch reagieren, bedeutet das frühlingshafte Wetter die erste Belastungsprobe. „Ja, am Wochenende rechnen wir mit mäßigen Belastungen durch Pollen“, sagt Katharina Bastl vom Pollenwarndienst der Med Uni Wien. In manchen Regionen Österreichs – vor allem im Osten, im Raum Graz, in Wien und im Burgenland – waren die ersten Belastungen bereits spürbar, dort wurde bereits geringer Pollenflug gemessen.

Alles hängt vom Wetter ab

Abhängig sind die Pollenbelastung sowie der Start der Allergiesaison immer vom Wetter: „Der Pollenflug von Hasel und Erle ist schon ab 5 Grad und Sonnenschein möglich“, sagt Bastl. Richtig wohl fühlen sich die Pflanzen aber ab 10 Grad und Sonne – dann setzen sie ihre Pollen frei. „Im Vergleich mit anderen Jahren starten wir heuer spät in die Saison“, sagt Bastl. Oft sei es auch so, dass es gerade im Februar zu Kälteeinbrüchen kommt, die den Pollenflug wieder stoppen – dadurch könne sich die Saison für Hasel- und Erlen-Allergiker in die Länge ziehen. Wie die heurige Saison wird, lasse sich aber nur von Woche zu Woche beurteilen – je nach Wetter eben.

„Für Allergiker ist nun aber wichtig zu wissen: Vor allem in Tieflagen und wärmeren Regionen geht es jetzt los, die Hasel ist schon in den meisten Regionen blühbereit“, sagt Bastl. Die Schwarzerlen hingegen sind noch in „Warteposition“. Obwohl die Vorhersage der Biologen vom Pollenwarndienst für das Wochenende mit geringen bis mäßigen Belastungen rechnet, können Allergiker gerade am Beginn der Saison besonders starke Beschwerden haben: „Nach dem Winter ohne Pollen kann es sein, dass Allergiker beim ersten Kontakt besonders heftig reagieren.“

Katharina Bastl, Biologin
Katharina Bastl, Biologin © Med Uni Wien

Was ist für Allergiker jetzt zu tun? Bastl rät dazu, die Prognosen des Pollenwarndienstes zu verfolgen, um zu wissen, wie die Situation ist. „Man kann jetzt auch mit dem Pollentagebuch beginnen“, sagt Bastl. Das sei besonders empfehlenswert für Menschen, die noch nicht sicher sind, ob es eine Allergie ist – oder nur eine Erkältung. Typische Hinweise auf eine Allergie sind, dass die Beschwerden immer zur gleichen Zeit im Jahr auftreten, auch Jucken in Nase und Rachen sei ein typisches Anzeichen einer Allergie. „Das ersetzt aber nicht den Gang zum Allergologen, der feststellt, wogegen man nun genau allergisch ist“, sagt Bastl.

Auwälder meiden

Die Hasel wächst vor allem an Waldrändern, die Erle mag es besonders in Auwäldern, wo es Zugang zum Wasser gibt – Allergiker sollten Spaziergänge in diesen Bereichen lieber sein lassen. „Momentan kann man auch noch in höhere Lagen ausweichen“, sagt Bastl.

Eine Allergie kommt oft nicht allein: Es kann zu sogenannten Kreuzreaktionen kommen. Typisch ist, dass Birkenpollenallergiker auf Hasel und Erle reagieren – und sich dann wundern, dass sie schon so früh im Jahr unter Beschwerden leiden. Auch mit Nahrungsmitteln sind Kreuzreaktionen möglich – Hasel-/Erle-Allergiker reagieren oft auch auf Nüsse, erklärt Bastl, sowie Birkenpollenallergiker Äpfel und Steinobst oft nicht vertragen.