Durchschnittlich verwenden junge Menschen ihr Smartphone oder Tablet mehr als zwei Stunden täglich. Kinder nutzen häufig noch zusätzlich eine Spielkonsole. Die besondere Haltung - der Kopf wird nach vorne geneigt - führt zu Nackenverspannungen, Nackenschmerzen und letztlich auch Kopf- und Rückenschmerzen. Warum? "Bei dieser Haltung hängt die Halswirbelsäule in ihren Bändern, be- und überlastet diese bis zu einer chronischen Reizung. Das Resultat sind Kopf- Nacken- und Rückenschmerzen", erklärt Ronald Dorotka, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie.  Als Verstärker kämen dann noch die damit verbundene Bewegungsarmut und Abwesenheit von Sonnenlicht hinzu - beides sehr wichtig für die Entwicklung eines harten Knochens und einer natürlichen Widerstandskraft.

Der Rücken trägt schwer

Der Hintergrund: Unser Kopf wiegt im Durchschnitt vier bis sechs Kilogramm. Wenn er um rund 15 Grad nach vorne gebeugt wird, wirken zusätzlich 13 Kilogramm auf den Rücken. Je tiefer der Kopf nach vorne sinkt, desto stärker wird er belastet. Wer auf sein Mobilgerät blickt, hat den Kopf häufig um 45 Grad gesenkt. In dem Fall wirken Kräfte über 20 Kilogramm auf den Rücken. In dieser Position muss unsere Halswirbelsäule einer hohen Kraft entgegenwirken. Die Bänder sind ständig gedehnt, die Muskulatur ist angespannt, der Bereich kann nicht mehr gut mit Blut versorgt werden.

Dass der Rücken falsch belastet wird, ist freilich nicht neu. Oft klagen auch Menschen über Rückenprobleme, die täglich mehrere Stunden am Schreibtisch sitzen. "Ob am Schreibtisch oder beim Nutzen eines Mobilgerätes: Wichtig ist, dass man immer mal wieder seine Haltung wechselt, um Rückenleiden vorzubeugen", sind sich die Ärzte einig.

Die besten Tipps für einen gesunden Rücken:

1. Lockerungsübungen: Den Kopf zum Beispiel von rechts nach links bewegen und das Ohr zur jeweiligen Schulter senken, bis ein Zug in der Halswirbelsäule spürbar wird. Den Kopf nach oben strecken und die Schultern nach unten ziehen.

2. Augen statt Kopf senken: Mobile Geräte näher vor das Gesicht bringen und lieber die Augen senken als Kopf und Nacken. Immer wieder die Haltung überprüfen und diese gegebenenfalls korrigieren.

3. Bewegung, Bewegung! Um die Muskulatur zu stärken, mindestens ein- bis zweimal in der Woche Sport treiben und Bewegung in den Alltag einbauen, das heißt zum Beispiel: Treppe statt Lift!

Daumen-Schmerzen

Das intensive Texten auf dem Smartphone führt mittlerweile zu einem Problem, das unter dem Namen "SMS-Daumen" bekannt ist. Das ständige Tippen stellt nämlich eine wiederholte Belastung für die Finger dar. Eine mögliche Folge ist eine Entzündung der Sehne, die vom Daumen zum Unterarm führt. Die Entzündung macht sich durch stechende oder ziehende Schmerzen bemerkbar. Diese treten bei Greif-, Drück- und Haltebewegungen des Daumens auf und führen zu Bewegungseinschränkungen. Dabei können die Beschwerden nicht nur lokal im Daumen zu spüren sein, sondern auch entlang der Sehne im Unterarm ausstrahlen. Die entzündete Sehne ist oft als verhärtete und erwärmte Schwellung tastbar und reagiert äußerst druckempfindlich.

Die Therapie

Nach Rücksprache mit dem Arzt können dehnende und kräftigende Übungen durchgeführt werden. Zudem empfinden einige Patienten lokale Wärme- oder auch Kälteanwendungen als angenehm. Diese fördern die Durchblutung und beschleunigen somit den Stoffwechsel im betroffenen Areal. Sie können dafür ein Kirschkernkissen erhitzen oder einen mit Stofftuch umwickeltes Kühl-Pad auf die entzündete Stelle legen.