Aufs richtige Timing kommt es an: Die Population der invasiven Allergiepflanze Ragweed könnte durch eine sehr einfache und kostengünstige Anpassung der Schnittregimes an den Straßenrändern dezimiert werden. Das berichtete ein Forscherteam der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien in einem Beitrag in der Fachzeitschrift "Neobiota".

Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) ist eine invasive Pflanze, die schwere Allergien verursacht und die Ernteerträge weltweit verringert. Straßenränder sind ein wichtiges Sprungbrett für ihre Ausbreitung - die Vermehrung der Population wird durch ein unzureichendes Straßenmanagement in Europa sogar begünstigt.

Unterstützt von einer EU-COST-Aktion hat sich daher ein internationales Team aus Demografen, Ökologen und Unkrautforschern zusammengeschlossen, um Mähregimes zu finden, die das Wachstum der Ambrosiapopulationen in Europa reduzieren könnten.

Schnitt im August

Die Wissenschafter um Gerhard Karrer (Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung) und Suzanne Lommen (Universität Fribourg) stellten fest, dass ein korrektes Timing der Mähaktivitäten an Straßenrändern unerlässlich ist. Ein Schnitt im August, kurz vor der weiblichen Blüte, sollte in allen Mähregimes enthalten sein, die auf die Reduzierung der Population abzielen.

So ist ein erster Schnitt im August, gefolgt von einem zweiten Schnitt im September, am effektivsten für die Eindämmung von Ragweed - während gleichzeitig die Kosten im Vergleich zum traditionellen Schnittregime (zwei oder drei Schnitte pro Jahr) gleich oder sogar niedriger sind.

Straßeninstandhaltungsdienste könnten also durch ein angepasstes Timing ihrer Mähaktivitäten dazu beitragen, die weitere Ambrosia-Ausbreitung aufzuhalten.