DIE FRAGE. Was ist eine muskuläre Dysbalance? Wie kann sie entstehen? Wie kann man sich davor schützen?

Eine muskuläre Dysbalance beschreibt ein Ungleichgewicht von gegenüberliegenden Muskeln oder Muskelketten. Die Muskulatur, die die Bewegung ausführt, wird dabei als Agonist und der Gegenspieler – welcher die Bewegung in die Gegenrichtung ermöglicht – als Antagonist bezeichnet. Wenn Sie zum Beispiel das Ellbogengelenk beugen, ist die Muskulatur der Vorderseite des Oberarms der Agonist (bewegungsrealisierende Muskulatur) und die Hinterseite (Gegenspieler) der Antagonist. Wenn Sie wiederum das Ellbogengelenk strecken, ist es genau umgekehrt.

Einseitige Belastung

Muskuläre Dysbalancen können durch einseitige Belastung oder zu hohe Intensitäten im Training entstehen. Um im Sport erfolgreich zu sein, bedarf es eines hohen Maßes an konsequentem Training. Dabei kann es vorkommen, dass die Trainingsbelastungen den Grenzbereich der körperlichen Leistungsfähigkeit überschreiten.

Vor allem kurzfristiger Erfolgshunger verleitet häufig dazu, das Trainingsvolumen und die Intensität schnell zu steigern. Die Folge sind häufig Überlastungserscheinungen der aktiven und passiven Strukturen, deren Auswirkung meist die großen Gelenksysteme betreffen. Aber auch durch eine Schonhaltung als Folge von Verletzungen, angeborene Fehlhaltungen wie Beckenschiefstand oder unnatürliche Krümmung der Wirbelsäule sowie durch Bewegungsmangel können muskuläre Dysbalancen entstehen.

In jedem Fall ist die Funktionalität am Bewegungsapparat eingeschränkt, was zu Beschwerden führen kann. Damit es erst gar nicht so weit kommt, empfehle ich ein Ausgleichs- oder Begleittraining, das zur Prävention von Überlastungsschäden, Leistungsoptimierung sowie zur Belastungsverträglichkeit dient. Dieses Training sollten Sie das ganze Jahr durchführen.

Um diese Ziele zu erreichen, sollte das Training individuell abgestimmt sein und je nach Möglichkeit sollten Sie es begleitend zur Hauptsportart durchführen.