Jede fünfte Frau im gebärfähigen Alter ist betroffen, in der Gesamtbevölkerung sind es noch immer fünf bis zehn Prozent, denen es an einem der wichtigsten Spurenelemente im menschlichen Körper mangelt: dem Eisen. Eisen ist ein essenzieller Stoff für die Blutbildung: Es wird in die roten Blutkörperchen „eingebaut“ und dient so dem Transport von Sauerstoff in unserem Körper.

„Wenn es dem Körper an Eisen fehlt, können nicht ausreichend Blutkörperchen gebildet werden“, sagt Hildegard Greinix, Leiterin der klinischen Abteilung für Hämatologie der Med Uni Graz. Und das macht sich bemerkbar.

Woran erkennt man den Eisenmangel?

Die Folge des Mangels ist eine Blutarmut, die wiederum zu Müdigkeit, schlechter Konzentration, Schwäche und einem erhöhten Puls führt. „Auch Haarausfall, brüchige Fingernägel und offene Mundwinkel können ein Anzeichen sein“, sagt Greinix. Festgestellt wird ein Eisenmangel über ein großes Blutbild: Dabei werden die Laborwerte von Eisen, aber auch des sogenannten Ferritins bestimmt. Dieser Wert zeigt an, wie gut die Eisenspeicher im Körper gefüllt sind.

Was ist zu tun, wenn ich einen Eisenmangel habe?

„Ist der Eisenmangel bereits sehr ausgeprägt, ist es schwierig, ihn mit der Nahrung auszugleichen“, sagt Greinix. Dann werde es notwendig, ein Eisenpräparat einzunehmen - und zwar das richtige. Denn: Es kann zu Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Durchfall oder Verstopfung kommen. „Daher ist es wichtig, ein Präparat zu finden, das der Betroffene gut verträgt“, sagt Greinix.

Welche Lebensmittel liefern Eisen?

Der beste Eisenlieferant sind tierische Produkte wie Fisch und Fleisch, vor allem rotes Fleisch - doch gleichzeitig sollte man den Konsum von vor allem roten Fleisch möglichst gering halten, da es als vermutlich krebserregend gilt und laut einer aktuellen Studie in großen Mengen verzehrt das Leben verkürzen kann.

Was tun, wenn ich kein Fleisch esse?

Eisen ist auch in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, aber: Eisen aus Gemüse kann vom Körper schlechter aufgenommen werden als jenes aus Fleisch. Dennoch betont Greinix: „Auch Menschen, die vegetarisch leben, können genügend Eisen aufnehmen, wenn sie auf ihre Ernährung achten.“ Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte wie Linsen, Spinat, Erbsen, Schwarzwurzeln oder Haferflocken sind pflanzliche Lebensmittel, die viel Eisen enthalten. Um die Aufnahme des pflanzlichen Eisens im Körper zu verbessern, sollte man diese Lebensmittel mit Vitamin C kombinieren: Durch Orangensaft kann die Eisenaufnahme verbessert werden, Kaffee und Tee hingegen hemmen die Aufnahme.