Es ist ein Kraut dagegen gewachsen: Das gilt anscheinend auch für die Migräne. Denn wie die Forschung nun bewiesen hat, kann das jahrhundertealte Heilmittel Mutterkraut Migräne tatsächlich vorbeugen.

In Österreich ist etwa jeder Zehnte von Migräne betroffen, Frauen dreimal häufiger als Männer. Das Tückische an der Erkrankung ist, dass sich ein eindeutiger Auslöser schwer ausmachen lässt und dass es die eine Therapie für alle Patienten nicht gibt. Migräne äußert sich durch halbseitigen hämmernden Kopfschmerz und kann mit Symptomen wie Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Übelkeit und Sehstörungen einhergehen.

Seit Jahrhunderten

"In England wird Mutterkraut bereits seit Jahrhunderten bei Fieber und Kopfschmerzen angewendet", sagt Rudolf Bauer, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften an der Uni Graz. Nun hat auch die Wissenschaft die Wirksamkeit belegt: In mehreren  Studien zeigte Mutterkraut im Vergleich mit Placebos bei Migränepatienten eine gute Wirksamkeit. Wurde das Mittel regelmäßg eingenommen, konnte die Anzahl und Schwere der Migräneanfälle signifikant gemildert werden. Auch Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen besserten sich.

"Migräne kommt bei Unregelmäßigkeiten im Alltagsleben häufiger vor", sagt Christian Wöber, Leiter der Kopfschmerzambulanz am AKH Wien. Betroffene sollten daher auf einen geregelten Alltag, regelmäßige Mahlzeiten und genügend Schlaf achten. Neben Medikamenten, die man bei immer wiederkehrenden Attacken regelmäßig einnehmen kann, können auch andere Faktoren der Migräne vorbeugen: Wöber zählt Ausdauersport, Akupunktur und Entspannungstechniken wie die progressive Museklrelaxation auf.

Für die vorbeugende Wirkung sollte Mutterkraut über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten genommen werden. Achtung: Im Akutfall nützt es aber nichts. Mutterkraut sei gut verträglich, nicht geeignet ist es allerdings für Schwangere und Menschen mit Allergien gegen Korbblütler, sagen die Experten.