Die Beziehung eines Kindes zu seiner Mutter prägt die Qualität späterer Freundschaften. Wie Mütter und ihre Sprösslinge im Kindergartenalter miteinander umgehen, beeinflusst einer US-Studie zufolge grundlegend, wie die Kinder im späteren Alter das Verhalten ihrer Mitmenschen interpretieren. Ist die Beziehung vertrauensvoll, so gehen die Kinder im Volksschulalter engere Freundschaften ein.
Austausch ist wichtig. "Das Vorschulalter ist eine interessante Phase, denn das schnell wachsende Sprachvermögen ermöglicht es Eltern und Kindern, neue Erfahrungen zu teilen", sagt Untersuchungsleiterin Nancy McElwain von der Universität von Illinois. Besonders wichtig für das spätere Leben ist der Austausch des Nachwuchses mit der Mutter, wie die Studie an mehr als 1.000 Kindern zeigt. Die Forscher beobachteten die Interaktion, als die Kinder drei Jahre alt waren. Später untersuchten sie die Kleinen im Alter von 4,5 Jahren sowie in der ersten und in der dritten Klasse.
Offen über Gefühle sprechen. "Wir fanden mehrere Wege, wie die Mutter-Kind-Beziehung die Qualität späterer Freundschaften beeinflusst", sagt McElwain. Jene Kinder, die mit drei Jahren eine sichere Mutterbindung hatten, sprachen im Alter von 4,5 Jahren mit ihren Müttern offener über Gefühle. Und im Grundschulalter bewerteten sie das Verhalten Gleichaltriger differenziert. Sollten sie sich etwa vorstellen, ein anderer Schüler werfe ihnen einen Ball in den Rücken, so vermuteten sie dahinter nicht unbedingt böse Absicht. In der dritten Klasse bildeten diese Kinder dann engere Freundschaften.
Soziale Kompetenz. Die Forscher vermuten in der Zeitschrift "Child Development", dass ein offener Umgang mit den eigenen Gefühlen und insbesondere mit negativen Emotionen die soziale Kompetenz der Kinder stärkt. Dies fördere die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen.