Zu nass, zu trocken. Zu kalt, zu warm. Zu früh, zu spät. Ich habe gerade keine Zeit, kein anderer hat gerade Zeit. Zu weit, zu steil, zu schwer. Zu viel gegessen, zu wenig gegessen. Das Lieblingstrainingsgewand schwimmt gerade in der Waschmaschine.

An Ausreden mangelt es selten, wenn man eine Entschuldigung für die eigene Träg- und Faulheit sucht. Dazu kommen tatsächliche Terminverdichtungen und Verpflichtungen, die sich in den Weg stellen. Allein das Resultat bleibt dasselbe: Der ausgefeilteste, beste Trainings- und Ernährungsplan nützt wenig, wenn er nicht umgesetzt wird. Wie aber all den Fallen und Versuchungen ausweichen?

Tatsächlich ist das Definieren von Zielen zwar ein wichtiger, aber eben nur theoretischer Part. Die Praxis beginnt mit dem ersten Schritt. Dem Aufstehen. Dem Losgehen.

Wer dafür alleine nicht die Konsequenz und Motivation aufbringt, dem kann der Anschluss an eine Gruppe Gleichgesinnter helfen. Das bringt über einen regelmäßigen und fixierten Termin nicht nur Routine in den Trainingsalltag, in der Gemeinschaft macht die Plackerei auch mehr Spaß.

Der tägliche Stundenplan lässt dafür keine Zeit? Kann stimmen. Kann aber auch nur ein Fluchtweg Richtung Sofa sein. Vielfach lassen sich Nischen im Alltag finden. Warum nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren? Warum nicht in der Mittagspause laufen gehen oder vom Büro ein Mal in der Woche nach Hause joggen? Warum nicht Dehnungsübungen machen, während die Lieblingsserie über den Bildschirm flimmert?

Das bringt alles nichts? Stimmt! Der Effekt eines Trainings ist nicht zwei Stunden später oder am nächsten Tag spür- und sichtbar. Neben Konsequenz braucht es Geduld. Nur wer regelmäßig auf sein Bewegungs- und „Gesunde Ernährung“-Konto einzahlt, hat Anspruch auf die Verzinsung in Form besserer Fitness.

Aber es zwickt und schmerzt davor, dazwischen und danach und überhaupt: „Sport ist Mord.“ Tatsächlich kann Bewegung Muskeln im eigenen Körper aktivieren, deren Existenz man nicht einmal erahnt hat. Aber genau darum geht es: sich eine solide Grundlage aufzubauen, um die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Trotzdem sind Warnsignale des Körpers ernst zu nehmen. Lieber gesund und fit, als krank oder verletzt zur Bestzeit. Und ein reduziertes Training ist immer noch besser als gar kein Training.

Wer jetzt noch zu schlechtes Wetter als letzte Rechtfertigung fürs Nichtstun ins Rennen schickt, dem kann nur noch der Sommer helfen.