Fahrradfahren boomt wie selten. Die Motive sind unterschiedlich, reichen vom bewussten Verzicht aufs Auto aus ökologischen und/oder ökonomischen Gründen bis zu sportlichen Ambitionen, die eigenen Fitnesswerte höher zu strampeln. Die Lager im stationären Handel und einschlägigen Onlineshops sind jedenfalls leer gekauft. Wer sich heute entschließt, ein Fahrrad zu kaufen, kann aufgrund von Lieferengpässen nicht selten die erste Tour erst für Spätsommer planen. Einfacher geht es, bestehendes Material zu modernisieren, um so den entsprechenden Motivationsschub zu erhalten.

Ein kurzer Blick auf das entsprechende Angebot führt zum Schluss: Treten muss man zwar noch selbst, aber sonst bieten technische Entwicklungen Erleichterungen an allen Enden und Ecken des Fahrrads. Das macht aus müden Drahteseln auch abseits hochgezüchteter E-Bikes aufgeweckte Fitnessgeräte. Manches läuft dabei unter dem Dach der Digitalisierung, anderes unter analoger Materialoptimierung.

Das Gadget gegen einschlafende Hände

So bietet beispielsweise der Handschuhspezialist Chiba Fahrradhandschuhe, die ein Problem lösen, das bis zu 80 Prozent der Radfahrer kennen: einschlafende Hände. Exakt auf die Nervenbahnen in der Hand abgestimmte Gel-Polsterungen korrigieren die Haltung, verhindern ein Abknicken der Sehnen und Nerven und somit diese Lästigkeit. Sollten die Handschuhe nicht helfen, kann das auch an der Sitzposition oder am Griff liegen. Abhilfe schafft hier eine Vielzahl an am Markt angebotenen Lenkerformen, ergonomischen Griffen – oder die Änderung der Sitzposition.

Die Freude an der Bewegung steigt – und damit die Leistungsbereitschaft. Auch die ist messbar. Dank drahtlos mit dem Smartphone verbundener Hightech-Pedale wird beispielsweise jeder Tritt in Watt und weiter in verbrannte Kalorien umgerechnet. Der so gemessene Kraftaufwand ist aus sportlicher Sicht aussagekräftiger als Durchschnittsgeschwindigkeit oder Herzfrequenz. Und die investierten Mühen können mit kulinarischen Sünden abgeglichen werden. In Echtzeit. Sofern das Smartphone absturzsicher und stoßfest am Lenker montiert ist. Dafür bieten verschiedene Anbieter verschiedene Systeme, von verlässlichen Magneten (Fidlock) über Drehverschlüsse (SP Connect) bis zu Klemmen oder einfachen Silikonbändern.

Digitalisierung ist Kopfsache

Die Digitalisierung wird aber auch zur Kopfsache. So gibt es längst Fahrradhelme mit integrierter Freisprecheinrichtung. Der Helmspezialist Poc wiederum bietet ein Mountainbikemodell, in dem ein NFC-Chip verbaut ist. Im Fall eines Unfalls können so Ersthelfer lebenswichtige medizinische Daten sofort auslesen. Und ab Juni online erhältlich: ein Helm, dessen Beschichtung Licht in Energie umwandelt. Die Batterie für das Rücklicht kann man sich so sparen.

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