Halbzeit beim Bewegtbild-Fasten: Drei Wochen sind um und es ist alles gut. Allerdings bin ich ein bisschen genervt. Der Verzicht an sich wird zwar tatsächlich zur Gewohnheit. Aber jeder darf, nur ich nicht – und entweder vergisst mein Umfeld auf mein Fasten oder (und das halte ich für wesentlich wahrscheinlicher) es will mich boshafterweise mit Absicht zum Fastenbrechen nötigen. Dabei fehlen mir Netflix und Co. noch nicht einmal! Doch unentwegt langen Fragen à la „Schaust du heute Fußball?“, „Hast du diesen oder jenen Film gesehen?“ oder „Schaust du dir dieses Video an?“ ein. Und manchmal vergesse ich in der Eile schlicht darauf, dass ich faste.

Der Beruf ist eine Challenge

Anders vorgestellt hatte ich mir allerdings den öffentlichen Raum. Ich hatte erwartet, wesentlich mehr mit Bewegtbild, etwa auf Werbereklamen, konfrontiert zu werden. Hier hat aber das Standbild eindeutig die Nase vorne – sowohl im urbanen Raum als auch am steirischen Land, wo ich mich privat und beruflich bewege.

Apropos Beruf: Erst gestern musste ich mir ein Video anschauen, das mir die Feuerwehr von einem brennenden Gebäude geschickt hat. Ein Faktum, das ich nicht ausradieren kann: Mein Arbeitsplatz bei der Kleinen Zeitung, wo ich auch für kleinezeitung.at zuständig bin, verbietet mir völliges Bewegtbild-Fasten. Zwar bestreite ich die tägliche Videokonferenz der Regionalbüros mit verhängtem Bildschirm, völlig entziehen kann ich mich dem aber nicht. Zugegebenermaßen passiert das Fastenbrechen im beruflich Rahmen sogar völlig automatisch, also ohne dass es mir auffällt.

Allerdings lag meine Motivation ohnehin bei den Feierabenden, die mich grundsätzlich zur Bequemlichkeit verleiten. Und da ist bislang mein größter Erfolg, endlich den Sport dem Bewegtbild vorzuziehen.