Montagabend, zwei Folgen „Grey’s Anatomy“: Vor zehn Jahren noch ein wöchentlicher Fixpunkt, kann ich meine Dosis „McDreamy“ seit Netflix oder Amazon Prime jederzeit zu mir nehmen. Und weil es am Feierabend zugegeben bequem ist, den Leib auf die Couch zu wuchten und den Flimmerkasten anzuwerfen, besteht dabei eine große Gefahr: sich ganz dem „Binge Watching“ hinzugeben. Einem englischen Wörterbuch zufolge heißt das, auf Schlaf zu verzichten, um alle Staffeln einer Serie innerhalb einer Woche zu schauen.

Im Freundeskreis sind „Unterhaltung beim Putzen oder Kochen“, „Entspannung“, „nicht mitdenken müssen“ die häufigsten Motive für „Binge Watching“. Auch bei mir. In den kommenden sechs Wochen will ich dem entfliehen: kein Bewegtbild, kein Streamen, kein Fernsehen, kein Kino, kein YouTube. Entschleunigung einmal anders suchen und finden. „Herausforderung angenommen“, würde Serienfigur Barney Stinson wohl dazu sagen.