Der Anteil jener Personen, die online ihre Liebe finden, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Im virtuellen Raum trafen sich gut die Hälfte der Paare, die einander in den vergangenen zwei Jahren kennengelernt haben. Während sich über den Freundes- und Bekanntenkreis seit Jahren konstant rund 20 Prozent der Paare verlieben, lernen sich heute immer weniger beim Ausgehen kennen (aktuell vier Prozent, vor 20 Jahren waren es 34 Prozent).

Dass Onlinedating vielversprechend ist, sieht auch die Mehrheit der Singles so: 65 Prozent haben bereits Erfahrungen damit, daten derzeit online oder sind daran interessiert – Männer (72 Prozent) mehr als Frauen (60 Prozent). Im Altersvergleich verzeichnen die 30- bis 39-Jährigen die höchste Affinität in Bezug auf Onlinedating (73 Prozent).

Was gar nicht gut ankommt

Was bei den Singles im Onlinedating gar nicht gut ankommt, ist Unehrlichkeit (51 Prozent), Ghosting (32 Prozent) oder das ungebetene Versenden von Nacktbildern (31 Prozent). Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Studie im Auftrag von Parship.at unter 1500 Österreicherinnen und Österreichern, darunter 452 Singles.

Beim Onlinedating wünschen sich sowohl Frauen (55 Prozent) als auch Männer (45 Prozent) Ehrlichkeit: Die Angaben rund um Alter, Beziehungsstatus oder Größe sollen korrekt sein, das ist für beide Geschlechter das wichtigste Kriterium. Abgesehen davon empfinden Männer und Frauen unterschiedliche Verhaltensweisen beim Onlinedating als sogenannte "Red Flags", also Warnzeichen, dass eine Beziehung keine allzu rosige Zukunft hätte.

Was Frauen am meisten stört 

So sind für rund die Hälfte der Single-Frauen ungefragt versendete Nacktbilder ein absolutes No-Go (Männer acht Prozent). Auch sexuelle Andeutungen oder Fragen nach sexuellen Vorlieben finden sie unpassend (48 Prozent, Männer sechs Prozent). Gute Karten haben Männer mit korrekter Rechtschreibung und schöner Ausdrucksweise, denn mehr als ein Drittel der alleinstehenden Frauen stören sich an orthografischen Fehlern (Männer 17 Prozent). Aufdringlichkeit und Ungeduld sind weitere No-Gos für Single-Frauen: Über ein Viertel ist genervt, wenn sie zum Antworten gedrängt werden (Männer neun Prozent) und ein Fünftel stört es, wenn die neue Bekanntschaft gleich ein Date möchte (Männer zehn Prozent).

Parship-Psychologin Caroline Erb meint: "Besonders Frauen legen großen Wert auf einen sicheren und geschützten Rahmen, in dem Onlinedating unter klaren Spielregeln respektvoll stattfinden kann. Für beide Seiten muss klar sein, welche Grenzen nicht überschritten werden dürfen, damit ein Kennenlernen auf Augenhöhe möglich ist."

Was Männer am meisten stört 

Den Single-Männern verderben in erster Linie Unverbindlichkeit und fehlendes Engagement die Lust am Onlinedating. So geben vier von zehn Befragten an, dass sie Ghosting, also der plötzliche Kontaktabbruch ohne Erklärung, am meisten stört (Frauen 25 Prozent). Dicht gefolgt von kurzen Nachrichten wie "Hi" oder "ok", die bei einem Drittel für Unmut sorgen (Frauen 24 Prozent), und unregelmäßigen Antworten – rund ein Viertel der Männer wünscht sich hier mehr Entgegenkommen (Frauen acht Prozent). Ein Fünftel nervt es, wenn die neue Bekanntschaft vor dem ersten Treffen sehr lange schreiben möchte oder Verabredungen mehrfach verschoben werden (Frauen fünf Prozent bzw. 15 Prozent).

"Männer und Frauen berichten betreffend Onlinedating über unterschiedliche Erfahrungen und auch über verschiedene Aspekte, die sie dabei stören und die ihnen auf der anderen Seite wichtig sind", fasst Erb zusammen.