Eine neue Pilzgattung sowie eine bisher unbekannte Pilzart sind ab sofort untrennbar mit Tirol, ihrem "Heimatbundesland", verbunden. Sie wurden in den vergangenen Monaten von Forschern des Instituts von Mikrobiologie ebendort gefunden. Die Schimmelpilze hören ab sofort auf die klingenden Namen "Tyroliella" und "Penicillium tirolense" und werden in zwei wissenschaftlichen Publikationen beschrieben, teilte die Universität Innsbruck am Donnerstag mit.
Auf die Spur von "Tyroliella" kam man durch umfangreiche Bodenbeprobungen auf Seehöhen zwischen 1900 und 2300 Metern Seehöhe im Grenzgebiet zwischen Tirol und Südtirol, wie etwa am Pfitscherjoch im Zillertal. Diese Pilze können auch bei niedrigen Temperaturen noch in schneebedeckten Böden wachsen und seien daher für alpine Standorte besonders wichtig, betonten die Wissenschaftler.
Zufallsfunde
Bei "Penicillium tirolense" handelt es sich indes um einen Schimmelpilz der Gattung Penicillium. "Das sind Zufallsfunde, die sich im Rahmen der Forschungsvorhaben rund um Masterarbeiten bei uns am Institut ergeben haben", sagte der Mykologe Martin Kirchmair. Eigentliches Thema sei die Analyse des Echten Hausschwammes, eines holzzerstörerischen Pilzes, gewesen. "Von diesem Pilz wurden in einem befallenen Holzstadl in Matrei am Brenner Proben entnommen und bei den Analysen im Labor haben wir festgestellt, dass er mit einer bisher unbekannten Art der Schimmelpilzgattung Penicillium vergesellschaftet ist", erklärte der Forscher.