Krebszellen verändern ihren Stoffwechsel, um endlos zu wachsen und sich schnellstmöglich zu vermehren. Wiener Forscher testeten 243 Stoffwechsel-störende Substanzen bei Krebszelllinien und Patientenproben mit "myeloischer Leukämie", wo sich weiße Blutkörperchen ungehemmt aus Vorläuferzellen bilden. Sie fanden fünf "funktionelle Gruppen" je nach der Wirkstoffempfindlichkeit gegenüber 18 Substanzen, berichten sie im Fachjournal "Nature Communications".
Mit dieser Wirkstoffsammlung könne man "die Schwachstellen von Krebszellen finden, um sie therapeutisch zu nutzen", erklärte Giulio Superti-Furga vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) am Dienstag in Wien in einer Aussendung. Bei den Leukämie-Zellen habe man fünf Gruppen mit höchst unterschiedlichem Ansprechen auf 18 Wirkstoffe entdeckt.
Eine davon war etwa besonders empfindlich auf eine Kombination aus einem Wachstumssignalweg-Hemmer (PI3K-Inhibitor), einem Fettsäure-Herstellungs-Hemmstoff und einem Laktattransporter-Hemmer. Durch solche Versuche könne man die effektivsten Wirkstoffe für die jeweiligen Patienten ermitteln, so die Forscher.