Jedes Jahr verschwinden tausende Haustiere in Österreich spurlos: Ob es nun ausgebüxte Hunde sind oder Katzen, die von ihrer Runde durch das Revier nicht zurückkehren. In diesem Fall kann es hilfreich sein, wenn das Tier gechippt und in einer Heimtierdatenbank registriert ist: Bei Hunden ist das seit dem Jahr 2010 in Österreich ohnehin verpflichtend. Das gilt auch für Katzen, die in der Zucht eingesetzt werden. Sinnvoll ist das Setzen des Mikrochips unter die Haut allerdings für alle Katzen, die Freigang haben.

Aber dieser Chip bringt die Vierbeiner am Ende nur dann nach Hause, wenn sie gefunden und zu einem Tierarzt oder in ein Tierheim gebracht werden, wo er ausgelesen werden kann. Und wenn die Daten des Halters ordnungsgemäß in Heimtierdatenbanken hinterlegt sind, sodass man ihn überhaupt kontaktieren kann.

Immer mehr Tierhalter verwenden deshalb zusätzlich Tracker, die am Halsband oder am Brustgeschirr befestigt werden. Sie bestimmen die Position der Vierbeiner durch Satelliten – zum Beispiel GPS – und übertragen sie über Funkfrequenzen auf das Handy von Frauchen oder Herrchen. Wie sich die von den Geräten ausgehende Strahlung - auch in Kombination mit der anderer elektronischer Geräte - auf die Tiere auswirkt, das haben jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Vetmeduni Wien in einer Studie untersucht.

Das Team des Instituts für Tierschutzwissenschaften und Tierhaltung sowie des Instituts für Physiologie, Pathophysiologie und Biophysik untersuchte dafür 21 handelsübliche Tracker, die hochfrequente elektromagnetische Felder nützen. 14 davon verwenden 2G-, 3G- oder 4G-Mobilfunknetze, die anderen arbeiteten beispielsweise mit Radiofrequenzen, aber auch mit WLAN oder Bluetooth.

„Wir konnten feststellen, dass die Strahlenexposition durch Tracking-Geräte deutlich unter den internationalen Grenzwerten liegt, sodass gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten sind", sagt Studien-Erstautorin Judith Klune vom Institut für Physiologie, Pathophysiologie und Biophysik der Veterinärmedizinischen Universität Wien. "Hohe Expositionen von Haustieren verursachen hauptsächlich Geräte, die Radiofrequenzen in Innenräumen emittieren, beispielsweise WLAN-Geräte.“

Neben der von den Trackern ausgehenden Strahlung bezogen die Forscherinnen und Forscher auch die Umgebungsbelastung durch Sender für Radio und Fernsehen und Basisstationen von Mobilfunknetzen sowie die Belastung durch WLAN, Bluetooth- und ähnliche Geräte in Haushalten in ihre Untersuchung ein. Auch hier lag die gesamte Strahlungsexposition deutlich unter den Referenzwerten der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP).

Dennoch empfiehlt Studien-Letztautor Günther Schauberger vom Institut für Physiologie, Pathophysiologie und Biophysik an der Vetmeduni, die Zeit, in der die Tiere gegenüber Geräten in Innenräumen zu reduzieren: „Und natürlich sollten Tracker nur verwendet werden, wenn Haustiere Zugang ins Freie haben und entlaufen können.“