An welchen Symptomen kann ich erkennen, dass mein Haustier an einer Pollenallergie leidet?
Tiere können wie Menschen auch auf die Pollen von Gräsern, Bäumen und Co. allergisch reagieren. Hauptsächlich kennt man das von Hunden und Katzen. Allerdings lösen sie bei den Tieren meist andere Symptome aus, nämlich keine rinnende Nase und tränende Augen wie beim „Heuschnupfen“, sondern vielmehr juckende Stellen auf der Haut. "Häufiges Kratzen, Lecken und gerötete oder entzündete Stellen an weniger behaarten Körperpartien können Indizien dafür sein", sagt Kurt Frühwirth, Präsident der österreichischen Tierärztekammer

Mein Tier kratzt sich in letzter Zeit öfter. Kann das wirklich nur an einer Allergie liegen?
Nein, diese Symptome alleine sind für eine eindeutige Diagnose zu unspezifisch, sie könnten auch ganz andere Ursachen haben. „Bevor man dabei an eine Allergie denkt, sollte man zuerst Parasitenbefall wie durch Flöhe oder Milben ausschließen“, sagt Frühwirth. Denn auch sie rufen solche Reaktionen hervor.

Können Tiere nur auf Pollen allergisch sein? Oder auch auf andere Substanzen?
„Wie beim Menschen sind auch bei Tieren Allergien auf dem Vormarsch. Sie können in jedem Alter und bei allen Katzen und Hunden auftreten“, sagt Frühwirth. „Klassischerweise steht bei Tieren allerdings nicht ein Allergen im Vordergrund, oft ist es eine Mischung aus Substanzen, die zusammenspielen.“ Etwa eine Kombination aus bestimmten Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilzen oder auch Futtermitteln.

Wie findet man heraus, auf welche Substanz das Haustier allergisch ist?
Wichtig ist es, der Ursache der allergischen Reaktion auf die Spur zu kommen – und das kann schwierig und langwierig sein. Prinzipiell gilt: Tritt eine Allergie erstmalig auf, dann ist die Wahrscheinlichkeit, die Ursache zu definieren wesentlich höher, als wenn das Tier schon längere Zeit mit solchen Problemen zu tun hat – wichtig ist also eine frühe Abklärung der Symptome beim Tierarzt. „Verläuft die Allergie nur saisonal, also zur Blütezeit bestimmter Bäume und Gräser, ist das ein Hinweis auf eine Pollenallergie“, sagt Frühwirth. Den klassischen Allergietest, bei dem man Allergene auf die Haut aufträgt und eine Reaktion abwartet, den gibt es auch für Tiere. Weiteren Aufschluss können Blutuntersuchungen bringen.

Wie wird eine Pollenallergie bei Tieren behandelt?
„Zuerst wird eine symptomatische Therapie verschrieben, damit der Juckreiz aufhört und die Haut sich erholen kann“, sagt Frühwirth. Hat man den Auslöser gefunden, kann dem Tier gezielt geholfen werden: Mit dem gezielten Einsatz von Medikamenten, einer Immun- oder Immunsuppressionstherapie.

Was muss ich bedenken, um mein Tier möglichst wenig Pollen auszusetzen?
Die beste Therapie ist es, Kontakt mit den Allergenen zu vermeiden: Ganz wird das natürlich nicht gehen, denn schließlich muss Hund hinaus in die Natur. Das bedeutet für die Hundebesitzer also, den Pollenflugkalender im Auge zu behalten und etwa die Lieblingshundewiese oder den Wald zu meiden, wenn die allergieauslösenden Pflanzen blühen. Freigängerkatzen kann man von ihren selbstbestimmten Streifzügen kaum abhalten, aber auch Stubentiger können betroffen sein: Etwa wenn die Pollen beim Lüften in die Wohnung geweht werden oder auf der Kleidung der Dosenöffner ins Haus kommen.

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