Ein Bett im Sonnenblumenfeld? Fast! Die Rasenfläche des 2013 fertiggestellten Neubaus in St. Nikolai ob Draßling erstreckt sich meterweit bis hin zu unzähligen Sonnenblumen. Diese bringen ein ländliches Gefühl in den dekorativ gestalteten Garten. Und auch Bienen fühlen sich dort wohl. In diesem idyllischen Heim haben sich Katrin und Josef Riedl mit ihren Kindern Anja und Any niedergelassen. 2012 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, um für die Familie einen Platz frei von Arbeit und Alltagsstress zu schaffen.

Auf Tuchfühlung mit Bäumen und Blumen

Der Kachelofen spendet zusätzliche Wärme an kalten Tagen.
Der Kachelofen spendet zusätzliche Wärme an kalten Tagen. © (c) © oliver wolf

Bepflanzt und begrünt ist es bei den Riedls draußen wie drinnen: „Als gelernte Gärtnerin gehört es für mich einfach dazu, dass man sich den Lebensraum mit Bäumen und Blumen teilt“, erzählt die Hausherrin. Deshalb finden sich auch im Wohnraum zahlreiche Topfpflanzen. Daneben: viel Deko, die sich farblich in das Konzept aus Weiß- und Grautönen einfügt. Mit diesen kleinen Besonderheiten will die Besitzerin dem Heim ihre „persönliche Handschrift“ verleihen.

Hierfür kauft die Landwirtin nicht nur ein, was ihr gefällt: Sie setzt auch ihre eigenen Ideen um. So wurden für die Schiebetür, die das Vorzimmer vom Wohnraum trennt, eigens Folien gedruckt, die die Hände der beiden Kinder zeigen.

Orange? Überall

Abends scheinen die Deko-Elemente, die weißen Wände des Wohnraums sowie die Sonnenblumen vor dem Haus zu glühen: Durch die westseitige Ausrichtung strahlt der Sonnenuntergang täglich in den Garten und die Räume: „Das ist der schönste Moment am Tag. Das ganze Zimmer leuchtet orange.“

Hauptsache grün: Pflanzen findet man hier überall - drinnen wie draußen.
Hauptsache grün: Pflanzen findet man hier überall - drinnen wie draußen. © (c) © oliver wolf

Einen Beitrag dazu leisten auch die vielen großen Fenster mit Holzrahmen, die in den 1800 Quadratmeter großen Garten schauen lassen. „So blicken wir ins Grün und sehen die Kinder, wenn sie draußen herumflitzen“, sagt Riedl. Der Freiraum erfüllt für die Familie viele Funktionen: Er ist nicht nur Spielwiese für Anja und Any, sondern soll auch schattige Plätzchen schaffen sowie Lebensraum für Vögel und andere Tiere sein.
Direkt an Haus und Garten schließt die zwei Hektar große Landwirtschaft von Katrin und Josef Riedl an. „Wir betreiben Direktvermarktung von Eiern, Fleisch, Kürbiskernöl und vielem mehr“, erzählt die Hausherrin. Aber kann man abends überhaupt richtig abschalten, wenn man die Arbeit vor der Haustür hat? „Ja, das geht ganz gut. Zum Arbeiten sind wir den ganzen Tag draußen. Wenn wir ins Haus hineingehen, ist Feierabend. Das ist ein Ort, der nur für die Freizeit da ist. Das trennen wir ganz strikt“, sagt die Landwirtin.

Falls die Heizung ausfällt

Für die Landwirtin das Herzstück des Hauses: die offen angelegte Küche.
Für die Landwirtin das Herzstück des Hauses: die offen angelegte Küche. © (c) © oliver wolf

Das Highlight im Winter: der Kachelofen im Wohnzimmer. Dabei war der Bau des Ofens fast schon ein glücklicher Zufall: „Wir wollten eigentlich absolut keinen Ofen bauen, aber vom Ort war das gewünscht – als Absicherung, falls die Heizung ausfällt“, erzählt die Hausherrin. „Und jetzt können wir uns die Winter gar nicht mehr ohne die angenehme Ofenwärme vorstellen.“Für den Fall, dass die beiden Kinder nicht gerade mit ihren Eltern vor dem Ofen sitzen oder den großen Garten besiedeln, wurde genügend Rückzugsraum für den Nachwuchs geschaffen: Die zwei Kinder freuen sich über gleich drei Kinderzimmer. Zwei davon dienen als Spielräume für die Tage, an denen das Wetter nicht einladend genug für einen Ausflug in das eigene Grün ist. Der dritte Raum dient als Kinderschlafzimmer, denn „die beiden wollen unbedingt nebeneinander einschlafen“.
Für die Mutter bleibt das Herzstück des Neubaus aber die Küche: „Als leidenschaftliche Köchin wollte ich eine offene Küche mit großer Kochinsel. Außerdem kann mir die Familie durch den offenen Wohn-Ess-Bereich beim Kochen Gesellschaft leisten.“

So kann die Familie abends, wenn die Sonne sich verabschiedet hat und das Orange sich aus den Wohnräumen zurückzieht, gemeinsam dem Essen entgegenfiebern und Arbeit und Alltag draußen vor der Haustür lassen.

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