Mit vier Zentren beteiligt sich Österreich am europäischen Arm einer weltweiten, WHO initiierten Studie zur Evaluierung medikamentöser Therapien gegen das das Sars-COV-2-Virus. Vier für andere Krankheiten entwickelte Arzneimittel und die Standardtherapie sollen dabei auf ihre Wirksamkeit gegen das Virus untersucht werden.

Die vier Therapien sind Remdesivir, Hydroxychloroquine, die Kombination Lopinavir/Ritonavir sowie Lopinavir/Ritonavir/Interferon beta-1a. In Österreich läuft die Studie in zwei Zentren in Innsbruck sowie in je einem in Linz und Salzburg. Die benötigte Studienmedikation wird von den pharmazeutischen Unternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Als Studienteilnehmende kommen nur jene Menschen in Frage, die mit dem Sars-COV-2-Virus infiziert sind und im Krankenhaus behandelt werden müssen. Den Ablauf der Studie erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, so: „Patienten, die eine Coronavirus-Infektion haben, werden im Krankenhaus medikamentös behandelt. Nehmen sie an der Studie teil, so entscheidet der Zufall, ob und wenn ja welche zusätzliche Therapie sie erhalten. Der Vorteil dieser Studie liegt darin, dass durch die europaweite Vernetzung sehr schnell auf neue Daten reagiert und die Behandlung der Patienten entsprechend optimiert werden kann.“

Studie Discovery

Die Studie läuft unter der Bezeichnung „Discovery“. Sie ist der europäische Arm der weltweit durchgeführten Solidarity-Studie der WHO, die vom französischen Institut INSERM initiiert wurde, um mehr europäische Zentren einzubeziehen. Das INSERM koordiniert die Studie, während für deren Durchführung in Österreich das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) eine zentrale Rolle spielt. Dazu dessen Geschäftsfeldleiterin Christa Wirthumer-Hoche: „Unsere Aufgabe ist es, das uns vorliegende Studienprotokoll zu prüfen und freizugeben. Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir mit den Studienaktivitäten in Österreich einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, diese weltweite Krise zu bewältigen.“

Auch Herzog sieht nicht nur für die heimischen Corona-Patienten, sondern auch für Österreichs Stellung einen großen Vorteil: „Die Studie ist bewusst einfach konzipiert, damit sie in vielen Zentren durchgeführt werden kann. So kann in kurzer Zeit eine Fülle an Daten generiert werden. Es entsteht wichtiges Know-how zur Behandlung von COVID-19 hier im Lande, wodurch auch die Versorgung der Patienten bestmöglich aufgestellt werden kann. Wesentlich ist dabei das sehr gute und patientenorientierte Zusammenwirken von medizinischen Einrichtungen, medizinischem Fachpersonal, den Behörden und unserer Industrie.“

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