In der erhobenen Phase des Lockdowns hat sich die Häufigkeit von schweren depressiven Symptomen fast verdreifacht. Zu dem Ergebnis kam man bei einer Umfrage der Universität Basel. Die Hälfte der rund 10.000 Befragten fühlt sich demnach im Lockdown gestresster als vor der Coronakrise. Auf der anderen Seite nimmt bei einem Viertel der Befragten im Lockdown der Stress ab. Die Forschenden haben zudem Verhaltensweisen identifiziert, die dem Stress entgegenwirken können.

Die Resultate beziehen sich auf den Erhebungszeitraum vom 6. bis 8. April 2020, drei Wochen nach der Verkündung des Lockdowns. In diesem Zeitraum nahmen 10.472 Personen aus der Schweiz an der anonymen Online-Umfrage teilgenommen.

Stress und depressive Symptome

Zu den Haupttreibern der Stresszunahme zählen Belastung durch Veränderungenbei der Arbeit und Ausbildung, durch das eingeschränkte Sozialleben und durch die Kinderbetreuung. Bei etwa 57 Prozent der Befragten verstärkten sich depressive Symptome. Die Häufigkeit einer schweren depressiven Symptomatik erhöhte sich von 3,4 Prozent vor der Coronakrise auf rund 9 Prozent im Lockdown.

Rund 26 Prozent der Befragten fühlen sich im Lockdown weniger gestresst als vor der Krise, bei 24,4 Prozent gab es keinen Unterschied. Die Folgen des Corona-Lockdowns auf den Stress waren unabhängig von Geschlecht, Alter, Religiosität oder Bildung.

Stressreduzierende Faktoren

Die Forschenden konnten mehrere Verhaltensweisen identifizieren, die mit einem geringeren Stressanstieg zusammenhängen:

- körperliche Betätigung sowohl intensive, wie Joggen wie auch leichte, wie Spazierengehen

- sich seinem Hobby oder einem neuen Projekt zuwenden

- nur selten (1-2 mal pro Tag) Corona-News konsumieren

Einige dieser Faktoren waren bereits aus früheren Interventionsstudien als stressreduzierend bekannt. Die neuen Daten zeigen, dass man diese Zusammenhänge auch in der Situation eines Pandemie-Lockdowns findet.

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