Bei Selfie-Aufnahmen in einem Fluss sind in Indien vier Menschen ertrunken. Wie die Polizei mitteilte, wollten sechs Menschen am Sonntag in hüfthohem Wasser Selbstporträts machen, als eine der Frauen plötzlich in eine Absenkung trat, ausrutschte und ihre Begleiter mit sich in die Fluten riss. Laut Polizei überlebte der Mann der frisch verheirateten Frau und konnte eine weitere Frau retten.

In Indien kommt es immer wieder zu derartigen Vorfällen. Zahlen des All India Institute of Medical Sciences zufolge starben zwischen Oktober 2011 und November 2017 weltweit mindestens 259 Menschen bei Selfie-Aufnahmen. An der Spitze der Statistik steht demnach Indien, gefolgt von Russland und den USA.

In Indien kamen in den vergangenen Jahren mehrere Jugendliche zu Tode, als sie beim Gruppen-Selfie vom Zug erfasst wurden oder ihr Boot genau in dem Moment sank, als sie auf den Auslöser drückten. Die Behörden schlugen Alarm und richteten Zonen ein, in denen Selfies verboten sind - 16 allein in Mumbai, der größten Stadt des Landes.
Deswegen sind viele Länder schon dazu übergegangen bei Selfie-Hotspots Verbote zu verhängen. Ob nun aus Sicherheitsgründen oder um die besondere Atmosphäre zu wahren. Eine kleine Liste, wo man das Handy am besten in der Tasche stecken lässt.

Im spanischen Pamplona wurden Selfies während des weltweit bekannten Stierrennens verboten. Menschen, die das Leben anderer gefährden, weil sie während der Veranstaltung filmen oder fotografieren und das Leben anderer gefährden, müssen mit einem Bußgeld von bis zu 3000 Euro rechnen. Ein Besucher musste bereits Bußgeld zahlen, weil er versuchte ein Bild von sich und einem Stier, der nur wenige Zentimeter an ihm vorbeirannte, zu machen. Die Tourismusbehörde Visit Iceland hat mehrere meist humorvolle Kampagnen gestartet, um Island-Touristen zu mehr Vorsicht und Respekt vor der Natur zu ermahnen. Eine davon ist eine Art Online-Schwur, den Reisende auf der Webseite der Behörde leisten können. Darin versprechen Island-Besucher, verantwortungsbewusste Touristen zu sein. Zu den acht auferlegten Geboten zählt unter anderem auch, für jedes Wetter und jedes Abenteuer entsprechend vorbereitet zu sein. Und nicht nur das: "Ich werde zum Sterben schöne Fotos machen, ohne für sie zu sterben", heißt es in Regel Nummer drei.Aus anderen Gründen, nämlich um den Pilgern, eine friedliche Umgebung zu bieten, gibt es im saudi-arabischen Mekka ein Selfie-Verbot. Auch in der Westminster Abbey in London sind Selfies verboten, um die Atmosphäre zu bewahren. Genau wie in der Sixtinischen Kapelle.