Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?
Ich wollte Zahnärztin werden, ich komme aus einer Zahnarztfamilie - das lag also nahe.

Was haben die Lehrer über Sie gesagt?
Ich war eine eher unauffällige Schülerin. Ich war fleißig und habe Autorität anerkannt. Wichtiger für mich war, dass wir in der Schule ermutigt wurden, an uns zu glauben, und uns hohe Ziele setzen konnten.

Wer hat Sie am meisten gefördert?
Meine Mutter. Ihr war es wichtig, dass ich beruflich auf eigenen Beinen stehe, bevor ich mich familiär binde.

Auf wessen Rat hören Sie?
Da höre ich gerne auf einen kleinen Kreis von Mentoren. Mir ist jedoch wichtig, zu betonen, dass man bei gutem Zuhören von jedem Menschen lernen kann, wenn man sich öffnet. Besonders hilfreich sind Menschen, die auf den Kontext achten. Ich habe den Eindruck, wir sind manchmal zu schnell darin, das „Ratschlag-Monster“ auszupacken, ohne die Person oder den Kontext zu kennen.

Was zeichnet einen guten Chef aus?
Viel Empathie. Ein Chef sollte als Vorgesetzter gerade in der heutigen Zeit Klarheit schaffen, wo die Reise hingeht. Er oder sie muss in der Lage sein, komplexe Dinge zu simplifizieren und positive Energie im Team freizusetzen. Als Manager ist der Chef Vorbild, Coach und jemand, der sich ehrlich für seine Mitarbeiter interessiert.

Was schätzen Sie an Mitarbeitern?
Die vielen verschiedenen Menschen. Microsoft ist Vielfalt und Inklusion sehr wichtig. Das bereichert jedes Team und, davon bin ich überzeugt, macht Unternehmen erfolgreicher.

Was war Ihre wichtigste Begegnung?
In den 90er Jahren traf ich Marion Gräfin Dönhoff. Die Journalistin und Herausgeberin von „Die Zeit“ hat mein Bild einer Unternehmerin mit Tugenden, Prinzipien und eiserner Disziplin geprägt.

Wie nutzen Sie soziale Netzwerke?
Beruflich nutze ich LinkedIn sehr stark. Es ist für mich eine Plattform, um wichtige Themen aus meiner Perspektive zu beleuchten, aber auch für Recruiting neuer Talente sowie zur Vorbereitung von Kundenterminen. Wenn ein Bewerber keine sozialen Netzwerke nutzt, ist er bei uns falsch.

Sind Sie für die Frauenquote in Chefetagen?
Nur wenn die Rahmenbedingungen und Unternehmenskultur auch ermöglichen, dass die Frau dann tatsächlich erfolgreich sein kann. Grundsätzlich gibt es genug Frauen für Führungsposten. Bei Microsoft werden Deutschland, Schweiz und Österreich von Frauen geführt. In den zwölf Westeuropaländern von Microsoft sind neun Frauen an der Spitze. Kurz gesagt: Talente gibt es jede Menge.

Welches Buch empfehlen Sie?
Meinen Führungsstil geprägt hat das Buch „Mindset“ von Carol Dweck.

Was erzürnt Sie als Staatsbürger?
Politisch kurzfristiges, taktisches Handeln auf der Suche nach Wählerstimmen, statt nachhaltig langfristige Themen wie Bildung, Rahmenbedingungen für Digitalisierung und Wirtschaftswachstum mit den notwendigen Investitionen zu fördern.

Welches Auto fahren Sie?
Meinen ersten Dienstwagen von 2001. Ansonsten bevorzuge ich Carsharing, Uber oder eben mein Fahrrad.

Worauf kommt es an im Leben?
Echte Empathie - für sich selbst und für andere. Und eine Prise Gelassenheit schadet auch nicht.