Wann macht Arbeit Freude?
Frank Eilers:
In der Studie (siehe unten) ist ja Wertschätzung ganz wichtig. Ich glaube, dass das soziale Miteinander das A und O ist und daraus resultiert auch Wertschätzung. Je mehr wir am Smartphone hängen, desto mehr brauchen wir das Live-Erlebnis mit Menschen. Das ist der Ursprung der Freude und das wird sich nie ändern.

Inwiefern?
Hätte man diesen Punkt herausgenommen, hätten sich die Teilnehmer mehr Gedanken darüber gemacht, was neben Geld noch relevant ist. Uns fehlt die Fantasie. Aber es gibt immer mehr, die darüber nachdenken, anders zu arbeiten.

Hätte der Punkt „finanzielle Sicherheit“ gefehlt, was hätten die Leute hingeschrieben?
Zeit. Werden sich Modelle wie die 20-Stunden-Woche also durchsetzen?
Die Vielfalt der Arbeitswelt wird massiv zunehmen. Diese Schablone „So arbeitet man bei uns“ wird es nicht mehr geben.

Warum?
Durch Fachkräftemangel, demografische Entwicklung und neue Jobs. Da entsteht ein Druck und die Arbeitgeber müssen dem nachgeben oder ihnen fehlen die Fachkräfte. Wenn nun noch die Komponente Arbeit dazukommt, heißt das, dass sich das Unternehmen immer wieder anpasst. Dann kommt es zu neuen Spannungen. Vielfalt ist nicht leicht managbar, es ist eine Herkulesaufgabe - gerade mit Managern der alten Schule. Auch sie müssen sich wandeln.

Welche Rolle spielt Geld dann?
Es hat leider noch einen viel zu großen Stellenwert. Das wird sich aber massiv ändern. Wir sehen an diesen 25-Stunden-Woche-Projekten, dass Postwachstumstheorien immer mehr Anhänger finden. Da wird viel passieren.